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Advisory und Assistance Brigaden

19. August 2010

Die verbleibenden 50.000 US-Soldaten im Irak erhalten eine neue Aufgabe: Sie werden die irakischen Sicherheitskräfte unterstützen und ausbilden. Außerdem werden sie auch Anti-Terror-Missionen durchführen.

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US-Truppen im Irak übergeben der Provinz Kerbela an die Iraker (Archivfoto: AP)
US-Soldaten: Sie sollen die irakischen Streitkräfte künftig beratenBild: AP

Bis zum endgültigen Truppenabzug 2011, werden rund 50.000 US-Soldaten auf sechs Brigaden verteilt im Irak stationiert bleiben. Ihre Rolle wird sich in Zukunft darauf beschränken, auf irakischen Militärstützpunkten irakische Soldaten zu trainieren und bei Kampfeinsätzen- wo notwendig- zu begleiten. Kampfeinsätze in eigener Regie sollen die US-Truppen künftig nicht mehr durchführen. Allerdings wird die US-Armee auch in Zukunft noch militärische Operationen gegen Al-Kaida und andere terroristische Gruppierungen im Irak auf eigene Initiative starten können. Die Struktur der "Advisory und Assistance- Brigaden" entspricht der regulärer Kampfverbände. Die US-Soldaten können also nach wie vor das gesamte Spektrum der militärischen Aufgaben durchführen, allerdings formal nur noch unter dem Einsatzbefehl irakischer Offiziere. Und in einer, zumindest nach außen, rein unterstützenden Funktion. Außerdem werden die neuen Brigaden durch Militärpolizisten und Ingenieure verstärkt, die die Iraker bei Ordnungs- und Wiederaufbaumaßnahmen unterstützen sollen.

Militärisches Konzept

Hinter dem Begriff "Advisory and Assistance" steht ein militärisches Konzept, welches die Amerikaner bereits seit 2005 im Irak praktizieren. Unter ihrer Anleitung wurde systematisch eine neue irakische Armee aufgebaut, die in ihren Strukturen dem amerikanischen Vorbild ähnelt. Seite an Seiten mit US-Kampfverbänden wurden die irakischen Rekruten Offiziere geschult. Ihnen wurde schrittweise mehr Verantwortung übertragen. Inzwischen werden US-Soldaten als Berater in irakische Truppenverbände integriert. Sie halten sich bei Patrouillen und anderen militärischen Maßnahmen weitgehend im Hintergrund und greifen nur noch in Notsituationen ein. Das Ausbildungskonzept hat durchaus Erfolge gezeitigt: So gelang es irakischen Sicherheitskräften in den letzten Jahren führende irakische Al-Kaida - Kämpfer auszuschalten.

Auch für Afghanistan

Der Abzug der US-Truppen wird auch nach dem 31. August kontinuierlich fortgesetzt. Bis Mitte 2011 soll ihre Zahl auf 30.000 sinken. Nach dem Sicherheitsabkommen, das die USA und der Irak geschlossen haben, müssen alle US-Soldaten das Land bis Ende 2011 verlassen haben. Eine Notreserve werden die USA allerdings weiterhin vorhalten. In der Region, vor allem in Kuwait an der Grenze zum Irak, werden auf absehbare Zeit rund 30.00 US-Truppen stationiert bleiben. Die USA versuchen das irakische Modell auch auf Afghanistan zu übertragen, wo NATO-Militärs, darunter die Bundeswehr, seit geraumer Zeit die afghanische Nationalarmee (ANA), ausbilden.

Autor: Daniel Scheschkewitz
Redaktion: Diana Hodali