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Steueroasen trocknen aus

18. April 2002

Steuerflüchtlinge haben immer weniger Ziele für ihre Geldkoffer. Das geht aus einer Liste hervor, die die OECD veröffentlicht hat. Sie enthält sieben Länder. Im Jahr 2000 waren es noch 35.

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Wohin mit all dem Geld?Bild: AP

Monaco und Liechtenstein sind die beiden prominentesten Bösewichte. Zusammen mit den beiden Kleinstaaten stehen fünf weitere Länder auf einer "Schwarzen Liste" von Steueroasen: Andorra, die Marshall-Inseln, Liberia, Naur und Vanatu.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am Donnerstag (18.4.2002) in Paris die Liste veröffentlicht. Sie stellt Staaten an den Pranger, die sich gegen internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung wehren.

Da waren es nur noch sieben

Ursprünglich war die Aufstellung länger: Im Jahr 2000 führte sie noch 35 Einträge. Einige Nationen schafften im letzten Moment den Absprung von der unrühmlichen Hitliste. Am 17. April erklärte Panama seine Bereitschaft zur Kooperation bei der Beseitigung wettbewerbsschädlicher Steuerpraktiken. Erst zwei Tage zuvor hatte der kleine Pazifik-Inselstaat Niue eine ähnliche Erklärung abgegeben.

Im März strich die Organisation die Malediven, die britische Kronkolonie Montserrat und die Antillen-Republik Dominica von der Liste. In den vergangenen Monaten erklärten sich weitere Hoheitsgebiete, darunter die Cayman-Inseln, Mauritius und die Niederländischen Antillen, zum Kampf gegen Steuerhinterziehung bereit.

Den verbleibenden Steueroasen drohen Sanktionen

Die meisten Länder haben ihre Gesetze geändert, um Steuerflucht und Geldwäsche zu erschweren. Die OECD arbeitete in den vergangenen Jahren verstärkt mit den Steueroasen zusammen. Sie forcierte vor allem den Informationsaustausch zwischen den Steuerbehörden.

Für die schwarzen Schafe sollen sich Geschäfte mit dubiosen Anlegern bald nicht mehr lohnen: Ab 2003 drohen ihnen empfindliche Sanktionen der Industrienationen. (jf/mas)