1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Steuern sprudeln stärker als gedacht

20. August 2015

So kann man sich auch verrechnen: Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern klettern in unerwartete Höhen. Dafür gibt es jedoch einen ebenso einfachen wie erfreulichen Grund.

https://p.dw.com/p/1GI7U
Symbolbild Steuereinnahmen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Müller

"Eine anhaltend positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung begünstigt das Aufkommen der Steuereinnahmen", schreiben die Beamten des Bundesfinanzministeriums in ihrem aktuellen Monatsbericht. Im Klartext heißt das: Die Steuereinnahmen sind im Juli deutlich gestiegen. Und das liegt am stabilen Aufschwung in Deutschland.

Wegen der hohen Beschäftigung und der jüngsten Tarifabschlüsse kletterten die Einnahmen aus der Lohnsteuer um 6,2 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro, die aus der Umsatzsteuer stiegen um 3,7 Prozent auf rund 17,2 Milliarden Euro. Damit nahm der Fiskus insgesamt 8,6 Prozent mehr Steuern ein als im Vorjahresmonat. Für den Bund lag das Plus sogar bei glatt elf Prozent, während die Länder sich mit weniger als zehn Prozent Zuwachs bescheiden mussten.

Unsicherheitsfaktor Griechenland

Zwischen Januar und Juli beträgt das Steuerplus für den Staat schon fast sechs Prozent. Setzt sich der Trend fort, dürften die Erwartungen der jüngsten Steuerschätzung für das Gesamtjahr von plus 3,7 Prozent deutlich übertroffen werden - zumal auch noch deutlich weniger Geld an die EU abgeführt werden musste als vor einem Jahr.

Das Finanzministerium rechnet mit einem anhaltenden konjunkturellen Aufschwung. Dieser dürfte sich "in einem moderaten Tempo fortsetzen". Darauf deuteten auch die vollen Auftragsbücher in der Industrie, insbesondere im Investitionsgüterbereich, hin. Allerdings gebe es auch Risiken: "So ist die Griechenland-Krise noch nicht vorbei. Eine erneute Zuspitzung könnte das Vertrauen deutscher Unternehmen belasten." Darüber hinaus sei noch nicht absehbar, wie sich die Finanzmarktturbulenzen in China auf das dortige Wirtschaftswachstum und damit auch auf die deutschen Exporte auswirkten.

Das Bruttoinlandsprodukt war im zweiten Quartal um 0,4 Prozent und damit etwas schneller gewachsen als zu Jahresbeginn, vor allem wegen steigender Konsumausgaben und Exporte. Die Bundesregierung erwartet 2015 ein Plus von 1,8 Prozent nach 1,6 Prozent im vergangenen Jahr.

rb/jj (dpa/rtr)