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Stellenschnitt bei der Commerzbank?

23. September 2016

Aus Deutschlands zweitgrößter Bank sind neue Hiobsbotschaften zu hören: Die Commerzbank stehe wieder vor dem Abbau von mehreren Tausend Jobs. Der neue Chef will die Bank umbauen, weil die Gewinne wegbrechen.

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Symbolbild Stresstest Banken
Bild: picture-alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Seit fünf Monaten ist der neue Commerzbank-Chef Martin Zielke im Amt. Jetzt sickern Informationen aus der Bank durch, die auf einen harten Sparkurs unter dem Neuen schließen lassen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet am Freitag, im Haus kursierte eine Zahl von 10.000 Arbeitsplätzen, die wegfallen könnten.

Zuvor hatte das "Wall Street Journal" auf seiner Internetseite geschrieben, der neue Vorstandschef wolle mindestens 5.000 der konzernweit rund 50.000 Jobs streichen. Das Blatt berief sich auf mit den Planungen vertraute Personen. Die Bank selbst lehnte am Freitag eine Stellungnahme ab.

Martin Zielke Vorstand für das Privatkundengeschäft der Commerzbank
Martin Zielke, seit fünf Monaten Chef der CommerzbankBild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

Abbau auch bei der Deutschen Bank

Dem Vernehmen nach will Bank-Chef Zielke in der kommenden Woche dem Aufsichtsrat seine Pläne für einen Umbau vorlegen und erst dann die Öffentlichkeit informieren. Durchgesickert ist nach Agenturmeldungen bereits, dass die Bank vermutlich die Sparte für den Mittelstand auflösen wird. Kleinere Unternehmen könnten demnach künftig vom Privatkundenbereich betreut werden, während das Großkundengeschäft ins Investmentbanking integriert werden würde.

Schon unter dem früheren Commerzbank-Chef Martin Blessing waren seit 2013 rund 5.000 Stellen gestrichen worden. Die Bank mit ihrem Schwerpunkt bei Privat- und Firmenkunden steht wegen der derzeit extrem niedrigen Zinsen besonders unter Druck. In den ersten sechs Monaten des Jahres war der Gewinn der Commerzbank um 58 Prozent eingebrochen. Für das Gesamtjahr verabschiedete sich das Geldhaus von dem Ziel, auf einen Milliardengewinn zu kommen.

Ein Insider sagte zu den Gerüchten: "Ein Abbau von 5.000 Stellen wäre durchaus plausibel." Damit hätte der Sparkurs in etwa die gleiche Dimension wie bei der Deutschen Bank. Die will nach jetzigem Stand 9.000 der weltweit 100.000 Stellen streichen, davon 4.000 in Deutschland. Ob das ausreicht, ist allerdings völlig offen.

ar (rtr, dpa, FAZ)