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Startschuss für "Grüne Woche"

18. Januar 2013

Die weltgrößte Agrar- und Ernährungsmesse ist eröffnet: Mehr als 1600 Aussteller aus 67 Ländern zeigen in Berlin ihre Produkte. Besonders gefragt: Lebensmittel "Made in Germany".

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Ilse Aigner auf der Grünen Woche (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Die deutschen Landwirte könnten mit Zuversicht und Selbstbewusstsein ins neue Jahr gehen, sagte Bundesagrarministerin Ilse Aigner (Artikelbild) bei der offiziellen Eröffnung der "Grünen Woche" am Donnerstagabend. Deutsche Produkte seien weltweit anerkannt, die Nachfrage nach Lebensmitteln "Made in Germany" steige weiter. 2012 waren die Einkommen der Landwirte um 3,6 Prozent gestiegen. "Es sieht so aus, als werde sich dieser Trend 2013 fortsetzen", berichtete Aigner.

Die Branche in Deutschland erzielt ihr Wachstum derzeit hauptsächlich durch den Export, etwa nach Osteuropa und Asien. Aigner bezifferte den Wert der Ausfuhren des vergangenen Jahres auf rund 62 Milliarden Euro. Wichtigste Exportgüter waren demnach Fleisch und Fleischwaren.

Merkel: Qualität zunehmend gefragt

Bei einem Rundgang durch die Messehallen würdigte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Leistungen der Land- und Ernährungswirtschaft, die gerade in dieser technikorientierten Zeit gezeigt werden sollten. "Die Grüne Woche ist eine traditionsreiche Veranstaltung, die Stadt und Land zusammenbringt", sagte Merkel. Gerade Kinder könnten sehen, wie Lebensmittel entstehen. Die Kanzlerin verwies darauf, dass Verbraucher zunehmend auf Qualität achteten. Die Messe sei auch eine "Drehscheibe für internationalen Austausch über Qualität und Nachhaltigkeit".

Nicht zu überhören ist beim Branchentreffen der Landwirte und Ernährungsindustrie jedoch auch Kritik: Umwelt- und Verbraucherschützer, aber auch kleinere und ökologisch wirtschaftende Bauern werfen den Großbetrieben vor, sie erzielten ihre Profite auf Kosten von Natur- und Tierschutz. Für Samstag ist in Berlin eine Großdemonstration gegen die "industrielle Landwirtschaft" geplant.

Investitionen gegen den Hunger

Im politischen Begleitprogramm der Messe geht es um Fragen der Welternährung: "Im Kampf gegen Hunger und Armut in der Welt führt kein Weg an einer starken Landwirtschaft vorbei", betonte die deutsche Agrarministerin. Mehr öffentliches und privates Geld für die Landwirtschaft sei nötig.

Während der "Grünen Woche" berät Aigner auf der internationalen Tagung "Global Forum for Food and Agriculture" mit Regierungsvertretern aus 82 Ländern darüber, wie die Welternährung durch Investitionen gesichert werden kann. Die Welternährungsorganisation geht davon aus, dass 83 Milliarden US-Dollar in Ernährung, Landwirtschaft und Entwicklung auf dem Land gesteckt werden müssen, um 2050 die dann etwa 9,3 Milliarden Menschen ernähren zu können.

Die Veranstalter der 78. "Grünen Woche" erwarten mehr als 400.000 Besucher in zehn Messetagen. Partnerland sind in diesem Jahr die Niederlande.

wa/wl/kle (dpa, dapd, afp)