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Claudio Abbado ist tot

20. Januar 2014

Claudio Abbado war auf den großen Bühnen der Welt zuhause - in Mailand, London und Chicago, bei den Wiener und Berliner Philharmonikern. Darüber hinaus war er ein engagierter Förderer junger Talente.

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Claudio Abbado Dirigent
Bild: picture-alliance/dpa/Keystone

Der italienische Maestro Claudio Abbado ist im Alter von 80 Jahren in Bologna gestorben. Er sei am Morgen "unbeschwert" und im Kreis seiner Familie gestorben, ließen die Familienangehörigen über das Sekretariat des Künstlers mitteilen.

Der Stardirigent, am 26. Juni 1933 in Mailand als Sohn eines Geigers und einer Kinderbuchautorin geboren, gehörte zu den berühmtesten Dirigenten weltweit. Er debütierte 1960 beim Opernhaus La Scala in seiner Heimatstadt und war dort von 1968 bis 1986 künstlerischer Leiter.Nach Stationen beim London Symphony Orchestra (1983-1988) und den Wiener Philharmonikern (1987-1991) wählten ihn die Mitglieder der Berliner Philharmoniker zu ihrem Chefdirigenten. In der Nachfolge des langjährigen Maestros Herbert von Karajan gewann er schnell den Respekt der Orchestermusiker, der Fachwelt und dem Konzertpublikum.

Dirigent Felix Krieger zum Tod von Claudio Abbado

Als erster Chefdirigent in der bis dahin 120-jährigen Geschichte des Orchesters gab Abbado 2002 sein Amt auf. Von einer Krebserkrankung gezeichnet zog sich der Künstler an die Westküste Sardiniens zurück, blieb jedoch weiterhin künstlerisch aktiv.

Dirigent Claudio Abbado bei Proben mit den Berliner Philharmonikern (Foto: imago/Dieter Matthes)
Abbado bei Proben mit den Berliner PhilharmonikernBild: Imago/Dieter Matthes

Engagierter Kulturförderer

Ende der 70er Jahre gehörte Abbado zu den Gründern des Jugendorchesters der Europäischen Gemeinschaft (heute: Europäische Union). 1986 gründete er das Gustav Mahler Jugendorchester, das schon vor dem Mauerfall Musiker aus Ost- und Westeuropa zusammenführte.

Nicht nur als Interpret von Mozart, Beethoven, Mahler oder Bruckner hat sich Abbado einen bedeutenden Namen gemacht, sondern auch als Wegbereiter für die Moderne. "Ich akzeptiere keine Grenzen und bin immer auf der Suche nach dem Neuen", sagte er über sich selbst. "Denn wenn man meint, alles zu wissen, ist das Leben schon vorbei."

rf/jb (AFP, rtr, dpa)