1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Star des 18. Jahrhunderts wiederentdeckt

8. Februar 2010

Heute bejubelt und morgen schon vergessen: Das gab es auch im Wien des 18. Jahrhunderts. Werke des damals populären Komponisten Karl Kohaut wurden jetzt vom Ensemble Ars Antiqua Austria erstmals auf CD eingespielt.

https://p.dw.com/p/Ltnu
Ars Antiqua Austria (Foto: Ars Antiqua Austria)
Ars Antiqua AustriaBild: Ars Antiqua Austria

Karl Kohaut war der Liebling in den Wiener Salons des 18. Jahrhunderts. Keiner spielte die Laute so virtuos wie er. Nicht nur die Damen waren hingerissen von ihm und seinem Spiel, auch die Musikkritiker bescheinigten ihm, zu den besten Musikern seiner Zeit zu gehören. Aber die Laute wurde unmodern und Kohauts Musik schnell vergessen.

Von der Musikgeschichte übersehen

Laute (Foto: picture alliance)
LauteBild: picture-alliance / imagestate/HIP

Tatsächlich findet sich der Name des 1726 in Wien geborenen Karl Ignaz Kohaut heute in kaum einem Musiklexikon. Und vieles über ihn wird vorerst noch unbekannt bleiben, beispielsweise bei wem er ausgebildet wurde. Dass jetzt eine CD mit einigen seiner Werke veröffentlicht wurde, liegt unter anderem auch am Haydnjahr 2009. In dessen Vorfeld begaben sich etliche Spezialisten der Alten Musik in historische Archive, um eventuell noch einen unentdeckten Haydn aufzustöbern. Dabei beförderten die Musiker von Ars Antiqua Austria Kompositionen des völlig vergessenen Kohaut wieder ans Tageslicht. Zu seiner Zeit verkehrte der Wiener Lautenvirtuose nicht nur in den einflussreichsten Kreisen, sondern pflegte auch enge Kontakte zu Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn.

Raritäten-Schatz

Gunar Letzbor spielt Karl Kohaut (Foto: Melcak)
Gunar Letzbor spielt Karl KohautBild: Melcak

Der Lautenist Hubert Hoffmann und das Instrumentalensemble Ars Antiqua Austria unter der Leitung von Gunar Letzbor präsentieren auf ihrer CD vier unterschiedliche Werke von Karl Kohaut, die vom klein besetzten Divertimento bis zur großen Sinfonie reichen. Und dass der Komponist offensichtlich die dunklen weichen Töne liebte, zeigt auch sein Concerto für Kontrabass, das meisterhaft vom Kontrabassisten Jan Krigovsky gespielt wird. Zudem zeigt das Ensemble, dass der einst gefeierte Lautenist auch als Komponist mehr war als nur eine Randnotiz.

Autor: Klaus Gehrke

Redaktion: Gudrun Stegen