1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stanford-Universität entlastet von der Leyen

12. Oktober 2015

Die US-Universität Stanford hat Verteidigungsministerin von der Leyen von dem Vorwurf entlastet, ihren Lebenslauf geschönt zu haben. Entsprechende Medienberichte seien "übertrieben und falsch", hieß es.

https://p.dw.com/p/1GmmQ
Ursula von der Leyen (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/T. Charlier

Die US-Eliteuniversität Stanford erhebt gegen Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht den Vorwurf der missbräuchlichen Nennung des Hochschulnamens in ihrem Lebenslauf. Entsprechende Medienberichte vom Wochenende seien "übertrieben und falsch", erklärte eine Sprecherin der US-Universität in einer schriftlichen Stellungnahme, die von der Leyens Ministerium verbreitete. "Der Name der Universität Stanford wurde im vorliegenden Fall nicht missbräuchlich verwendet."

Über einen entsprechenden Vorwurf hatte die "Welt am Sonntag" berichtet. Von der Leyens Ministerium erwägt nun, wegen des Berichts den Presserat einzuschalten. Es solle geklärt werden, ob bei der Berichterstattung der Zeitung über von der Leyens Stanford-Aufenthalt "eventuell Regeln verletzt worden sind", sagte ein Ministeriumssprecher.

Haupteingang der Stanford University (Archivbild: dpa)
Haupteingang der Stanford University (Archivbild)Bild: King of Hearts/Wikimedia Commons/dpa

Im Lebenslauf auf der Homepage des Verteidigungsministeriums erwähnt die Medizinerin von der Leyen einen "Aufenthalt in Stanford, Kalifornien/USA" von 1992 bis 1996. Außerdem gibt sie dort an, 1993 Gasthörerin an der Elite-Uni gewesen zu sein und 1995 eine Marktanalyse für die Krankenhausverwaltung erstellt zu haben.

Die "Welt am Sonntag" hatte eine Stanford-Sprecherin mit der Aussage zitiert, für Tätigkeiten wie die von der Leyens würden in Stanford keine Leistungsnachweise ausgestellt. Wer sich aber ohne ein solches Zertifikat in seinem Lebenslauf auf die Universität beziehe, missbrauche den Namen Stanfords.

"Missverständliche Kommunikation"

In der nun vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Erklärung der US-Hochschule heißt es: "Zwar führt die Universität keine Nachweise über derartige Aktivitäten, die reine Auflistung dieser Tätigkeit stellt jedoch keine missbräuchliche Verwendung des Namens der Universität dar." Sollte es zu dieser Berichterstattung "aufgrund von missverständlicher Kommunikation gekommen sein, bedauern wir dies".

Die akademische Karriere der Ministerin wird derzeit auch in Deutschland unter die Lupe genommen. Die Medizinische Hochschule Hannover überprüft ihre Doktorarbeit von 1990, nachdem ihr Plagiatsjäger Regelverstöße vorgeworfen hatten. Wann dazu ein Ergebnis vorliegt, ist noch offen.

stu/sti (afp, dpa)