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Anlagebetrüger Stanford bleibt verschwunden

19. Februar 2009

An mehreren Börsen Lateinamerikas ist der Handel mit Standford-Aktien ausgesetzt worden.

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US-Börenaufsicht SEC sucht Robert Stanford

In den USA haben die Behörden am Donnerstag die Suche nach dem mutmaßlichen Anlagebetrüger Robert Stanford fortgesetzt. Der Zeitung "Houston Chronicle" zufolge sagte sein Vater James Stanford, er habe keine Ahnung, wo sein Sohn sich aufhalte. „Ich kann mit aber nicht vorstellen, dass er einfach davonläuft“, so der 81-Jährige. Die US-Finanzaufsicht SEC hat Stanford nach eigenen Angaben mehrere Vorladungen für Zeugenaussagen zugesandt, zu denen er aber nicht erschienen sei.

Über die auf der Karibikinsel Antigua ansässige Stanford International Bank (SIB) soll Stanford Zertifikate im Wert von acht Milliarden Dollar mit überhöhten Gewinnversprechungen an Anleger verkauft haben. Zudem soll das Maklerunternehmen Stanford Group Company (SGC) in ein weiteres betrügerisches Fondsprogramm mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Euro verwickelt sein. Stanfords Unternehmen unterhalten Niederlassungen in Nordamerika, Lateinamerika, Europa und in der Karibik.

Venezuela verstaatlicht Stanford-Filiale

Die venezolanische Zentralbank und die Bankenaufsicht hätten Anweisung erteilt, die Niederlassung der Stanford Bank in dem lateinamerikanischen Land zu verstaatlichen, erklärte Finanzminister Ali Rodriguez. Die Behörden reagierten damit auf verunsicherte Anleger, die ihre Einlagen aus der Bank abziehen sollten. In Antigua standen hunderte Kunden vor der Bank of Antigua Schlange, um ihre Ersparnisse abzuheben. Die Bank gehört ebenfalls zu Stanfords Unternehmenskonglomerat, soll aber nicht in die Betrügereien verwickelt sein.

In Ecuador und in Peru wurden die Stanford-Banken vom Börsenhandel ausgeschlossen. 30 Tage lang dürfe in Ecuador kein Vertreter der Stanford Financial Group Wertpapiergeschäfte an der Börse abwickeln, erklärte Börsenchefin Monica Villagómez. Für den gleichen Zeitraum untersagten die Aufsichtbehörden in Lima den Wertpapiermaklern der Standford Group Peru "vorsorglich" ihre Vermittlergeschäfte. (mge)