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Stadt Frankfurt entsorgt Kunstwerk als Sperrmüll

11. Januar 2005
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Die Stadt Frankfurt hat ein Kunstwerk als vermeintlich wild abgestellten Sperrmüll verbrannt. Der von Oberbürgermeister Petra Roth (CDU) persönlich bestellte Leiter der Stabsstelle "Sauberes Frankfurt", Peter Postleb, übernahm die Verantwortung für das Vorgehen. Er selbst habe die gelben Plastikteile der Skulptur für Müll gehalten und ihren Abtransport veranlasst. Der Künstler Michael Beutler zeigte sich erfreut über Postlebs Offenheit und will keinen Schadensersatz verlangen.

Der Städel-Absolvent Beutler hatte unter dem Titel "nicht innen sondern außen - nicht drinnen sondern draußen" für den Frankfurter Kunstverein über das ganze Stadtgebiet zehn Skulpturen verteilt, die er aus gelbem Betonschalmaterial fertigte. Die nur per Exkursion zu besichtigende Arbeit besteht nun nur noch aus sieben Teilen, da laut Kunstverein zwei weitere Werke auf unbekanntem Wege verschwunden sind. Die Ausstellung dauert noch bis zum 16. Januar.

"So was gehört halt irgendwie dazu", kommentierte der inzwischen in Berlin lebende Künstler das Geschehene. Seine Arbeit sei von vornherein als vorübergehend geplant gewesen, das vom fränkischen Hersteller Peca zur Verfügung gestellte Baumaterial sollte anschließend entsorgt oder von Anderen weiterverwendet werden. Ein Wiederaufbau habe keinen Sinn, da die Diskussion um das verschwundene Werk interessanter sei.