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Fall Pistorius wird neu aufgerollt

4. November 2014

Sprintstar Pistorius hatte das Urteil mit fünf Jahren Haft akzeptiert. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft in Südafrika nachgelegt und Berufung eingelegt. Damit könnte das Strafmaß für Pistorius deutlich höher ausfallen.

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Oscar Pistorius am Tag des Urteils am 21.10.2014 (Foto: rtr)
Bild: Reuters/S. Sibeko

Im Strafprozess um den südafrikanischen ehemaligen Paralympics-Star Oscar Pistorius hat die Staatsanwaltschaft wie angekündigt Berufung eingelegt. Sowohl das Urteil als auch das Strafmaß werde angefochten, teilte die Anklagebehörde mit. Der 27-jährige Pistorius war am 12. September der fahrlässigen Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp schuldig gesprochen worden. Am 21. Oktober hatte das Gericht um Richterin Thokozile Masipa das Strafmaß auf fünf Jahre Haft festgelegt. Seitdem ist Pistorius im Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft hatte mindestens zehn Jahre Haft gefordert, Pistorius' Verteidigung plädierte auf Hausarrest und gemeinnützige Arbeit.

Pistorius könnte nun nach Einschätzung von Experten doch noch wegen Mordes verurteilt werden. Darauf steht in Südafrika lebenslänglich, was in der üblichen Rechtspraxis 25 Jahre Haft bedeutet.

Pistorius beteuerte stets seine Unschuld

Die Familie von Pistorius hatte unmittelbar nach der Urteilsverkündung noch gelassen darauf reagiert, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren neu aufrollen wollte. "Wir nehmen diese Ankündigung zur Kenntnis", hieß es in einer knappen Mitteilung, die Pistorius' Onkel Arnold veröffentlicht hatte.

In der Nacht zum 14. Februar 2013 hatte der beinamputierte Pistorius seine Lebensgefährtin Steenkamp in seinem Haus in einem Vorort von Pretoria durch die geschlossene Badezimmertür erschossen. Der südafrikanische Sprinter hatte stets beteuert, Steenkamp für einen Einbrecher gehalten und in Panik geschossen zu haben.

as/SC (afp, dpa, sid)