1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Staatsanwältin in Uganda erschossen

31. März 2015

Unbekannte haben in Uganda die leitende Staatsanwältin im Prozess gegen 13 mutmaßliche Attentäter der somalischen Shabaab-Miliz getötet. Joan Kagezi wurde auf der Fahrt zu ihrem Haus in Kampala erschossen.

https://p.dw.com/p/1Ezoz
Überlebende des Terroranschlags in Kampala 2010 (Archivfoto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images

Der Sprecher der Polizei der ugandischen Hauptstadt, Patrick Onyango, teilte mit, die Täter hätten von einem Motorrad aus das Feuer eröffnet, als die Staatsanwältin Joan Kagezi in dem Vorort Kiwatule unterwegs gewesen sei. "Sie verfolgten sie auf einem Motorrad und erschossen sie."

Kagezi leitete die Anti-Terror-Abteilung der Staatsanwaltschaft. Sie war zudem an einem Terrorprozess beteiligt, der Mitte März begonnen hatte. Der Prozess hätte an diesem Dienstag fortgesetzt werden sollen. Den 13 Angeklagten wird vorgeworfen, in die Selbstmordanschläge am 11. Juli 2010 im Kampala verwickelt gewesen zu sein (Artikelfoto). Bei den Anschlägen in einer Sportbar und in einem Restaurant, in dem Besucher das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft schauten, wurden insgesamt 76 Menschen getötet und etwa 80 verletzt. Bei den Angeklagten handelt es sich um sieben Kenianer, fünf Ugander und einen Tansanier. Alle bis auf einen Angeklagten werden beschuldigt, der Shabaab-Miliz anzugehören.

Die islamistische Miliz aus Somalia verübt immer wieder Anschläge in Ostafrika. Der Anschlag von Kampala 2010 zählt zu den folgenschwersten Attentaten der Gruppe.

Akute Terrorwarnungen

Erst am Donnerstag hatte das ostafrikanische Land nach neuen Terrordrohungen mutmaßlicher Islamisten seine Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Zudem wurde die Bevölkerung aufgefordert, sich sehr vorsichtig zu verhalten. Die US-Botschaft in Kampala hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass Terroristen Orte ins Visier genommen hätten, die von Ausländern besucht werden, darunter Hotels. Die Botschaft hatte daraufhin für die kommenden Tage mehrere Veranstaltungen in Uganda abgesagt. Polizeisprecher Onyango sagte, die Drohungen kämen von Kämpfern der Al-Shabaab-Miliz aus Somalia. Ugandische Truppen sind seit Jahren im Rahmen einer Mission der Afrikanischen Union in dem Land am Horn von Afrika aktiv, um die Extremisten zu bekämpfen.

kle/qu (afp, rtre, dpa)