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Hamburgs Wände pinkeln zurück

5. März 2015

Weil die Anwohner der Hamburger Reeperbahn es leid waren, dass Betrunkene immer wieder an ihre Häuserwände urinierten, haben sie eine ungewöhnliche Aktion gestartet: Mit Wänden, die zurückpinkeln.

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Menschengruppen schlendern über die nächtliche Reeperbahn in Hamburg, vorbei an zahlreichen bunten Leuchtreklamen, Copyright: Hanna Grimm
Bild: Hanna Grimm

"Hier nicht pinkeln!" steht auf den Schildern, die die Interessengemeinschaft St. Pauli e.V. rund um die Reeperbahn angebracht hat. Wer die Botschaft dennoch ignoriert, wird umgehend bestraft. Denn seit Kurzem sind einige Wände im Viertel mit einem wasserabweisenden Lack beschichtet. Die Folge: Der Urin prallt regelrecht ab und spritzt zurück auf die Füße des Verursachers.

Damit reagiert die Initiative auf eine unerträgliche Situation, wie Vertreterin Julia Staron gegenüber dem Magazin "Der Spiegel" erklärte: "Wenn Sie hier auf die Straße gehen, haben Sie das Gefühl, in einer Kloake zu stehen." Die Reeperbahn, auch als sündigste Meile bekannt, ist sowohl Rotlichtbezirk als auch Ausgehviertel.

Die ungewöhnliche Aktion zeigt Wirkung. Das Video, das die Interessensgemeinschaft auf Youtube veröffentlicht hat, wurde inzwischen fast eine halbe Million Mal geklickt. Auch der britische Telegraph berichtete. Für die Organisatoren der Aktion scheint sich die Investition in die teure Lackfarbe, die sonst im Schiffbau verwendet wird, damit bereits gelohnt zu haben. Und günstiger als die täglichen Reinigungskosten sei es allemal, so Staron.

ej/ak (dpa, Reuters, Der Spiegel)