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Sportminister: EM 2016 wird gespielt

17. November 2015

Der französische Sportminister Patrick Kanner schließt eine Absage der EM 2016 trotz der Anschläge in Paris aus. Auch Bundesjustizminister Heiko Maas plädiert dafür, die EM jetzt erst recht in Frankreich auszuspielen.

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Frankreich Präsentation Start Ticketverkauf für EURO 2016
Bild: picture-alliance/dpa/G. Roth

Vor dem Hintergrund der Terroranschläge von Paris besteht die französische Regierung darauf, die Fußball-Europameisterschaft 2016 wie geplant in Frankreich auszutragen. "In keinem Fall darf der Sport vom Terrorismus gestoppt werden", sagte Sportminister Patrick Kanner bei einem Besuch im Stade de France. Vor dem Stadion, in dem bei der EM das Auftaktspiel und auch das Finale gespielt werden sollen, hatten sich am Freitag zwei Selbstmordattentäter während des Spiels der französischen Nationalmannschaft gegen Weltmeister Deutschland in die Luft gesprengt. Ein weiterer Attentäter hatte in unmittelbar Nähe seinen Sprengstoff gezündet. Ein unschuldiger Mensch war dabei getötet worden. Eigentlich hatten die Terroristen ihre Bomben im Stadion zünden wollen. "Die EURO wird unter den höchsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden", sagte Kanner. "Es kommt nicht in Frage, dieses großartige Fest abzusagen." Das fand auch Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps. "Das Turnier wird unter den besten Bedingungen stattfinden", sagte er. "Das ist eine gute Entscheidung."

Maas: "Fans sollten weiter ihren Spaß haben"

Die deutsche Bundesregierung begrüßte die Entschlossenheit Frankreichs, die EM trotz des Terrors von Paris auszurichten, als wichtiges Signal. "Als Konsequenz jetzt die Fußball-EM abzusagen oder in ein anderes Land zu verlegen, wäre nicht der richtige Weg. Denn dann hätten die Terroristen gewonnen", sagte Bundesjustizminister Heiko Maas dem Fernsehsender Sport1: "Wir werden im nächsten Sommer die Fußball-EM in Frankreich feiern, wenn die Sicherheitsbehörden keine Bedenken haben." Aus Sicht des SPD-Politikers sind auch für Deutschland verschärfte Sicherheitsvorkehrungen bei sportlichen Großereignissen die bessere Antwort auf die Bedrohung durch Terroristen als eine Absage der Massenveranstaltungen. "Es hat sich an der abstrakten Bedrohungslage in Deutschland nichts geändert", bemerkte Maas. Es helfe nicht, in Angst und Schrecken zu verfallen: "Fußballspiele sollten weiter stattfinden, Fans sollten im Stadion weiter ihren Spaß haben. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten."

sn/asz (sid, dpa)