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Spektakuläre Pharmafusion in Indien

Schmeller, Johanna7. April 2014

Die wichtigsten indischen Unternehmen für Generika fusionieren. Damit entsteht ein Mega-Konzern mit weltweiter Marktmacht. Doch qualitativ steht das neue Management vor einer Herausforderung.

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Insische Medikamente. Foto: Anan Vatsyanyana/AP Photo
Bild: Manan Vatsyayana/AFP/GettyImages

Eine milliardenschwere Fusion soll zwei indische Pharmariesen aneinander binden. Der Konzern Sun Pharmaceutical hat die Übernahme des Generika-Unternehmens Ranbaxy Laboratories für 3,2 Milliarden Dollar angekündigt.

Ranbanxy Laboratories ist in Indien Marktführer und gehört seit 2008 mit 63 Prozent Aktienanteilen der japanischen Firma Diichi Sankyo, die nach der Fusion nach Unternehmensangaben mit rund neun Prozent an Sun Pharma beteiligt sein wird.

Sun Pharmaceutical Industries in Mumbai. Foto: Danish Siddiqui/rtr
Sitz der Sun Pharmaceutical in MumbaiBild: Reuters

Die Übernahme im Wert von umgerechnet 2,9 Milliarden Euro solle komplett in Aktien abgewickelt werden, so Sun Pharmaceutical.

Qualitätsmängel beheben

Durch den Zusammenschluss entsteht der größte Medikamentenhersteller in Indien und der fünftgrößte Hersteller für Generika der Welt. In den USA besteht allerdings seit der Finanzkrise ein Importverbot gegen Produkte von Ranbaxy wegen mangelnder Qualität.

Bis 2012 waren die Vereinigten Staaten einer der wichtigsten Abnehmer des Unternehmens, dann hatte die US-Behörde für Lebensmittelaufsicht, die Food and Drug Administration (FDA), die Einfuhr verboten. Im letzten Sommer wurde gegen eine US-Tochtergesellschaft für den Verkauf von qualitativ minderwertigen Medikamenten eine Strafzahlung von 500 Millionen US-Dollar verhängt.

Ranbaxy Schriftzug. Foto: Ajay Verma/rtr
Ranbaxy-Werk in MohaliBild: Reuters

Nach der Übernahme werde sich Sun Pharmaceutical vorrangig darum kümmern, dass die Produkte in den USA wieder zugelassen würden, so Sun-Pharma-Chef Dilip Shanghvi. Erst dann solle über neue Produkte nachgedacht werden.

Indien ist nach Kanada der wichtigste Medikamentenlieferant für die USA. Weltweit vetreibt das Land Medikamente an über 200 Nationen und macht damit 14 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr.

js/kis (rtr, dpa, afp)