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Sparen wie die Türken

29. November 2011

Über die verschiedenen Möglichkeiten, der Schuldenkrise Herr werden +++ Schuldenabbau: Die Türken haben das schon einmal geschafft +++ Der deutsche Handel: Erfolgsbilanz und Eurorettung +++ Kampf den Spekulanten

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In Europa und den USA wird fieberhaft nach der großen Lösung gesucht: Wie baut man die Staatsverschuldung ab, ohne dabei die Konjunktur abzuwürgen? Es gibt auch Ökonomen, die nicht auf die große Lösung setzen wollen, sondern auf kleine Schritte und die dabei auf das wirtschaftliche ABC vertrauen. Zum Beispiel auf die vielbeschworenen "Selbstheilungskräfte der Märkte". In diesen Zeiten allgemeiner und grundlegender Kapitalismuskritik ist das bestimmt keine populäre Idee – aber wenn's hilft.

"Die Hausaufgaben machen" ist eine oft gehörte Mahnung an die Schuldenkönige, ein anderer, besonders gern von unserer Bundeskanzlerin bemühter Vergleich: "Wirtschaften wie die schwäbische Hausfrau". Beides heisst: Gib einfach nicht mehr aus, als du einnimmst. Und wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? Dann kann man sich für solche Sprüche nichts mehr kaufen. Aber es gibt Beispiele, an denen man sich orientieren kann. Im Falle der europäischen Schuldenmacher könnte sich ein Blick über den Bosporus lohnen. Die Türken haben schon einmal eine tiefe Krise sehr erfolgreich gemeistert.

Gestern haben wir von der Konjunkturprognose der OECD berichtet. Darin war erschütternd oft vom Schreckgespenst "Rezession" die Rede. Aus deutscher Sicht erfreulich war, dass die Aussichten für Europas wichtigste Volkswirtschaft nicht ganz so düster gemalt wurden, wie für die anderen europäischen Staaten. Heute hat der BGA, der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen zu einer Pressekonferenz nach Berlin geladen. Der Verband präsentierte Zahlen, die die OECD-Studie zu bestätigen scheinen.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat sich den Kampf gegen die weltweiten Spekulanten zur Aufgabe gemacht. Die Macht der Finanzinvestoren zu brechen, erklärte er zu einer moralischen Frage, die noch dieses Jahr beantwortet werden müsse. Denn weltweit explodieren die Nahrungsmittelpreise. Egal ob Getreide, Fleisch, Zucker oder Milch: Grundnahrungsmittel kosteten an den Weltmärkten im Frühsommer 2011 mindestens doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor.

Moderation: Dirk Ulrich Kaufmann
Redaktion: Henrik Böhme