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Spanisches Kriegsschiff fasst Piraten

28. April 2009

Der spanischen Marine ist ein Schlag gegen die Piraterie vor Somalia gelungen: Sie stellte neun Piraten, die das Kreuzfahrtschiff MS Melody angegriffen haben sollen.

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Schiffe (Foto: dpa)
Nach dem Piratenangriff wurde die "MS Melody" von Militär eskortiertBild: picture-alliance / dpa

Sie wollten die "MS Melody" entführen und sitzen nun selber in Haft: Ein spanisches Kriegsschiff hat am Dienstag (28.04.2009) insgesamt neun Piraten festgenommen, die das Kreuzfahrtschiff am Wochenende angegriffen haben sollen. Die Festnahme fand im Indischen Ozean nördlich der Seychellen statt, neben der Fregatte "Numancia" nahmen auch ein indisches Kriegsschiff und zwei Aufklärungsflugzeuge aus Frankreich und von den Seychellen daran teil. Die Festgenommenen wurden auf den Seychellen ins Gefängnis gebracht.

Die Piraten hatten am Samstag versucht, die "MS Melody" zu entern, wurden aber von Sicherheitskräften des Kreuzfahrtsschiffes daran gehindert. Laut der südafrikanischen Zeitung "The Citizen" kamen ihnen auch Passagiere zur Hilfe, die Liegestühle auf die mit Kalaschnikow-Gewehren bewaffneten Seeräuber warfen.

Internationale Konferenz vorgeschlagen

Schiff (Foto: ap)
Piraten in Aktion: Ein Mutterschiff, fotografiert von der französischen MarineBild: AP

Unterdessen konnten zwei jemenitische Seeleute gerettet werden, die während eines Piratenangriffs über Bord gesprungen waren. Die beiden Männer seien am Montag im Golf von Aden aus dem Meer gezogen worden. Zuvor hatten Piraten ihr Schiff, den jemenitischen Öl-Tanker "Qana", entführt. Drei weitere Seeleute, die ebenfalls ins Meer gesprungen waren, werden noch vermisst.

Um die Piraterie besser zu bekämpfen, schlugen Frankreich und Spanien am Montag eine internationale Konferenz zu Somalia vor. Es müsse "eine umfassende Antwort" auf die Bedrohung durch Piraten geben, sagte Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero bei einem Gipfel mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy in der spanischen Hauptstadt Madrid. Um das Piraterie-Problem zu lösen, müsse man sich mit der politischen Zukunft von Somalia befassen.

Bürgerwehr gegen Piraterie

In der somalischen Region Puntland hat unterdessen eine Bürgerwehr auf eigene Faust Piraten festgenommen. Insgesamt zwölf Seeräuber seien gefangen genommen sowie drei Boote sichergestellt worden, hieß es. Wie der britische Sender BBC berichtete, besteht die Bürgerwehr aus Fischern der Küstenorte Alula und Bargaal.

"Wir haben ein Sicherheitskomitee gegründet und beschlossen, die Bekämpfung der Piraterie selbst in die Hand zu nehmen", wurde ein Stammesältester zitiert. Die Fischer sehen dem Bericht zufolge ihre Lebensgrundlagen durch die Angriffe der Piraten bedroht.

Entführte wieder frei

Unterdessen sind die beiden Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF), die am 19. April in der Region Bakool in Zentralsomalia entführt worden waren, wieder frei. "Die Freilassung unserer Kollegen wurde durch die beeindruckende Unterstützung der Bevölkerung und der Gemeindeoberhäupter in den Regionen Bakool und Bay, wie auch in anderen Teilen Somalias, möglich", sagte , der MSF-Landeskoordinator Dag Horntvedt am Dienstagabend in Nairobi. Der belgische Arzt und der niederländische Krankenpfleger seien wohlauf.

(det/sams/afp/dpa)

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