Antoni Tàpies gestorben
7. Februar 2012Die spanische Zeitung "El Mundo" würdigte Antoni Tàpies als "letzten großen Künstler des 20. Jahrhunderts". Er war einer der bekanntesten Vertreter des spanischen Informel, das mit einfachsten Mitteln wie Sand, Erde und Eisen sowie verschiedenen Reproduktionstechniken arbeitet.
Opposition gegen akademische Kunst
Während der Franco-Diktatur (1939-1975), wie es heißt, mit ihrer unspektakulären akademischen Kultur habe der Autodidakt eine Aversion gegen die "Pinselmalerei" entwickelt.
Gemeinsam mit anderen Künstlern, darunter der avantgardistische Dichter Joan Brossa, gründete er 1948 die Gruppe "Dau al Set", die sich explizit gegen die "Staatskunst" richtete. Wegen seiner kritischen Haltung zum Regime saß Tàpies zeitweise im Gefängnis.
Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, seine Werke waren in großen Museen auf der ganzen Welt zu sehen. 1984 gründete er in Barcelona die Stiftung Fundació Antoni Tàpies zur Förderung der modernen Kunst.
uh/sc (afp,dpa)