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Spanier wollen nicht mehr sparen

23. Februar 2013

Während sich Italien auf die Neuwahl vorbereitet, zeigen die Menschen in Spanien ein weiteres Mal, was sie vom Sparkurs ihrer Regierung halten: wenig. Denn er verschafft ihnen nicht, was die Bürger brauchen: Arbeit.

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Proteste in Madrid (Foto: AFP)
Bild: Cesar Manso/AFP/Getty Images

Zehntausende Spanier demonstrierten in Madrid erneut gegen den strikten Sparkurs der Regierung. Menschen verschiedenster Berufe und sozialer Schichten versammelten sich zunächst an vier unterschiedlichen Orten der Hauptstadt. Am Abend wollten sie in der Nähe des Parlaments zu einer großen Kundgebung zusammenkommen. Die sogenannte "Bürgerwelle" richtete sich gegen die Politik des konservativen Regierungschefs Mariano Rajoy, der einen strikten Konsolidierungskurs fährt und mit für die Bevölkerung schmerzhaften Einschnitten innerhalb von drei Jahren 150 Milliarden Euro einsparen will.

"Wir haben davon die Nase voll"

Die Sparmaßnahmen sind in der Bevölkerung enorm umstritten. "Wir haben davon die Nase voll", sagte zum Beispiel ein Krankenhausarzt bei der Demonstration. Der 38-jährige kritisierte vor allem die Einschnitte im Gesundheitswesen, die zu einer sinkenden Qualität der Versorgung führten. "Wir sind hier alle zusammen: Ärzte, Feuerwehrleute, Jugendliche", fügte der Mediziner mit Blick auf die versammelte Menge hinzu.

Spanien leidet unter der Euro-Krise und unter den Folgen einer im Jahr 2008 geplatzten Immobilienblase. Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone befindet sich seit Ende 2011 in der Rezession, die sich zum Ende des vergangenen Jahres noch einmal verschärft hat. Zudem wird Rajoys konservative Regierungspartei PP derzeit von Korruptionsvorwürfen erschüttert.

ml/uh (afp)