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Demos für Recht auf Abtreibung

1. Februar 2014

Tausende Demonstranten haben in Madrid gegen die geplante Verschärfung des Abtreibungsrechts in Spanien protestiert. Die Teilnehmer der Kundgebung waren aus allen Teilen des Landes angereist.

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Demonstration in Madrid: Frauen mit Plakaten protestieren gegen ein geplantes schärferes Abtreibungsrecht (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Zu der Kundgebung im Zentrum der Hauptstadt hatten mehrere feministische Verbände aufgerufen, darunter die Organisation "Katholikinnen für das Recht auf Selbstbestimmung". Die Verbände verlasen einen Brief an Regierungschef Mariano Rajoy mit der Forderung, die gegenwärtige liberale Fristenlösung beizubehalten.

Die Fristenlösung gilt seit 2010 als die damalige sozialistische Regierung unter Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero ein liberales Abtreibungsrecht verabschiedete, das generell Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche ermöglicht.

Für die Beibehaltung des liberalen Abtreibungsrechts

Die Demonstranten äußerten die Befürchtung, spanische Frauen könnten nun wieder ins Ausland reisen müssen, um legal eine Schwangerschaft unterbrechen zu können, wenn das Reformvorhaben des Justizministeriums umgesetzt wird.

Die konservative Regierung unter Mariano Rajoy hatte kurz vor Weihnachten einen Gesetzentwurf beschlossen, der einen Schwangerschaftsabbruch nur noch im Fall einer Vergewaltigung oder bei einer Gesundheitsgefährdung der werdenden Mutter erlaubt. Eine Fehlbildung des Fötus soll dagegen kein Abtreibungsgrund mehr sein. Der Entwurf muss noch durch das Parlament. Eine Annahme gilt als wahrscheinlich, da die konservative Volkspartei dort über eine absolute Mehrheit verfügt.

Allerdings regt sich gegen die Reform innerhalb der regierenden konservativen Volkspartei auch Widerstand. So sprach sich Parlamentsvizepräsidentin Celia Villalobos von der Volkspartei für eine Beibehaltung der Fristenlösung aus. Eine Indikationslösung, nach der Frauen gesundheitliche Risiken vortäuschen müssten, um eine ungewollte Schwangerschaft abbrechen zu können, nannte sie scheinheilig. Villalobos plädiert lediglich für eine Änderung der gegenwärtigen Regelung, nach der junge Frauen schon ab 16 Jahren ohne Kenntnis ihrer Eltern abtreiben dürfen.

re/pg (afp, dpa, epd)