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Spanien zeigt Interesse an Köhlers IWF-Posten

6. März 2004
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Nach dem Abgang von Horst Köhler als Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird der spanische Wirtschaftsminister Rodrigo Rato in Madrid als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge gehandelt. "Wenn es um den Chefposten beim IWF oder andere internationale Ämter geht, findet man kaum eine qualifiziertere Person als Rato", sagte der spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar nach Presseberichten vom Samstag (6.3.2004).

Die Madrider Zeitung "El Pais" schreibt: "Wenn Rato den Posten haben wollte, hätte er unter allen Favoriten für die Köhler-Nachfolge die besten Chancen." Der spanische Minister äußerte sich zurückhaltend. "Ich dränge mich nirgends auf. Es gibt keine Kandidatur", sagte er. "Ich weiß, dass mein Name in der internationalen Presse gehandelt wird. Über so etwas freut man sich natürlich."

Rato gilt als der "Vater des spanischen Wirtschaftswunders" der vergangenen acht Jahren. Er war in der Madrider Regierung lange Zeit die Nummer zwei hinter Aznar gewesen. Im Kampf um die Nachfolge Aznars als Chef der konservativen Volkspartei (PP) musste er sich jedoch dem Rivalen Mariano Rajoy geschlagen geben.

Nach Ansicht von Aznar ist es noch zu früh, über die Aussichten Ratos für die Köhler-Nachfolge zu sprechen. Man solle erst den Ausgang der spanischen Parlamentswahlen am 14. März abwarten, sagte der Regierungschef, der bei der Wahl nicht mehr kandidiert. Nach Angaben der Zeitung "El Mundo" wollen die Spanier sich für Rato noch eine andere Option offen halten. Spanische Diplomaten räumten dem Minister auch Chancen für die Nachfolge von Romano Prodi als Präsident der EU-Kommission ein, schreibt das Blatt.