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Spanien gewinnt den Goldenen Löwen

Mathias Stamm (dpa)28. Mai 2016

Auf der Architektur-Biennale in Venedig wurde der Spanische Pavillon mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Auch Nigeria, Brasilien, Peru und Paraguay erhielten eine Auszeichnung. Der Deutsche Pavillon ging leer aus.

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Besucher betrachten die Installation 'Reporting from the Front' des Architekten und Biennale-Leiters Alejandro Aravena auf der Biennale in Venedig (Foto: picture-alliance/EPA/A. Merola)
Bild: picture-alliance/EPA/A. Merola

Im Eingangsraum zeigen Fotos unvollendete Neubauten, abgebrochene Renovierungen, versandete Prestigeprojekte. In den Nebenräumen ist dann zu sehen, was daraus entstehen kann: luftige Kulturzentren, spektakuläre Lofts oder auch ein provisorisches Dach für Arme. "Wir sehen Bauruinen als Chance", sagen die Kuratoren des Spanischen Pavillons.

Ihre Ausstellung "Unfinished" sei "eine prägnant kuratierte Auswahl aufstrebender Architekten, deren Arbeit zeigt, wie Kreativität und Engagement Material-Zwänge überwinden können", fand die Jury und zeichnete den spanischen Pavillon mit dem Goldenen Löwen der diesjährigen Architektur-Biennale aus.

Welche Architekten braucht die Welt?

Keine, die Luxusbauten, Bankentürme oder Museen in Metropolen bauen, so die Hauptaussage der Architektur-Biennale in Venedig. Die Welt braucht Architekten wie Kunlé Adeyemi, genannt Nlè. Er nimmt einen Silbernen Löwen mit nach Hause als "vielversprechendster junger Teilnehmer". Bei keinem Sieger wurde während der Preisverleihung in Venedig so gejubelt wie bei ihm.

Der Nigerianer hat ein schwimmendes dreieckiges Holzhaus mit nach Venedig gebracht, das er zuerst in einem Slum-Viertel von Lagos, der größten Stadt Nigerias, verwirklicht und jetzt in einem Wasserbassin auf dem Gelände nachgebaut hat. Die Bauanleitung hat er innen an die Wand geklebt. Man nehme: vier Leute, zehn Tage, 15 Tonnen Holz und 256 Plastikfässer - fertig ist das Schulgebäude mit 220 Quadratmetern.

Ist die Zeit der Star-Architekten vorbei?

Auch die anderen Preisträger der 15. Architektur-Biennale sind weder im Hochpreissegment tätig noch haben sie einen prominenten Namen. Der chilenische Architekt Alejandro Aravena hat für die internationale Ausstellung 88 Projekte aus 37 Ländern ausgewählt - nachahmenswerte Ideen, wie Architektur und Stadtplanung die Lebensqualität der Menschen gerade in armen Ländern verbessern können.

Der Deutsche Pavillon, der mit Beiträgen zur Flüchtlingskrise die wohl politischste Botschaft der Biennale präsentierte, erhielt keine Auszeichnung.