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Sozialstaat und Reform: Erst denken, dann reden

25. Oktober 2004
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Endlich mal ein politisches Buch für gute Laune: "Die Reformlüge" von Albrecht Müller will "40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren", entlarven. Müller war von 1973 bis 1982 Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Willy Brandt und Helmut Schmidt. Der Nationalökonom meint zu wissen: Die schwere Strukturkrise, die als Begründung für Reformen des Sozialstaates angeführt wird, gebe es eigentlich gar nicht. Zur "Schwarzmalerei" bestehe kein Grund. Müller ist überzeugt, dass nicht die Lohnnebenkosten vordringlich gesenkt werden müssten, um das Land wieder in Schwung zu bringen. Vielmehr gehe es darum, die Binnennachfrage zu stärken, auch mit staatlichen Mitteln. Stattdessen werde ´"sozialer Ausverkauf" betrieben. Und in Deutschland werde zu wenig über die Sache diskutiert - und zu viel von Politikern und Medienleuten ungeprüft "nachgeplappert". Ein Buch, in dem alles Gängige gegen den Strich gebürstet wird.

"Die Reformlüge", Droemer Verlag, München, 411 S., Euro 19,90, ISBN 3-426 27344-6