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Erste Sotheby's-Auktion mit Gegenwartskunst aus Afrika

16. Mai 2017

Zeitgenössische Kunst aus Afrika ist für viele Sammler noch eine große Unbekannte. Das Auktionshaus Sotheby's möchte das ändern: Mit einer eigenen Abteilung und einer ersten großen Auktion in London.

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London Sotheby's Versteigerung afrikanische Kunst der Moderne
Bild: picture-alliance/Handout/Sothebys

Das Auktionshaus Sotheby's hat erstmals afrikanische Kunst der Moderne und der Gegenwart versteigert. Auf der Liste standen Künstler wie William Kentridge aus Südafrika oder Abdoulaye Konaté aus Mali, der seine Kunst derzeit auch auf der Biennale in Venedig zeigt.

Ein Highlight der Sotheby's-Auktion war die Metallskulptur "Earth Developing More Roots" von El Anatsui aus Ghana (Bild oben). Der Schätzpreis lag bei umgerechnet 750.000 bis 980.000 Euro, unter den Hammer kam das Kunstwerk schließlich für 860.000 Euro. Anatsui arbeitete bei der Skulptur mit recycelten Aluminium-Verschlüssen, die er plättete und vernähte, um den Effekt eines schimmernden Stoffes zu schaffen.

Afrikanische Kunst extrem unterrepäsentiert

Insgesamt waren 60 Künstler aus 14 Ländern vertreten, von Algerien bis Simbabwe. Schon vorher habe eine "erfreuliche Anzahl" internationaler Sammler Interesse bekundet, berichtete Sotheby's-Expertin Hannah O'Leary. "Der Markt für moderne und zeitgenössische Kunst aus Afrika hat sich im letzten Jahrzehnt extrem gewandelt." Doch trotz dieser längst überfälligen Korrektur sei die Kunst afrikanischer Künstler nach wie vor unterrepräsentiert: "Momentan machen afrikanische Künstler weniger als 0,1 Prozent des Kunstmarkts aus, weniger als zehn haben jemals einen Kaufpreis von über eine Million erzielt", so O'Leary, die seit Sommer 2016 die Abteilung für moderne und zeitgenössische Kunst aus Afrika bei Sotheby's leitet. "Das Potential ist riesig. Die Wirtschaft in vielen afrikanischen Ländern wächst und Museen internationalisieren ihre hauptsächlich europäisch und amerikanischen Sammlungen."

jhi/bb (dpa/sothebys.com)