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Terrorgefahr auch in Deutschland

27. Juni 2015

Nach den islamistischen Anschlägen in mehreren Ländern wächst auch hierzulande die Sorge vor einer ähnlich verheerenden Tat. Die Sicherheitsbehörden dürften sich ihre Alarmpläne noch einmal genau ansehen.

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Bild: Reuters/Z. Souissi

Die deutschen Sicherheitsbehörden rechnen nach Informationen der "Bild"-Zeitung jederzeit mit Anschlägen islamistischer Extremisten ähnlich wie in Tunesien und Frankreich. "Deutschland ist erklärtes und tatsächliches Ziel dschihadistisch motivierter Gewalt", zitiert das Blatt in seiner Samstagsausgabe aus einem internen Bericht der Behörden zur Sicherheitslage hierzulande. Demnach besteht "sowohl im Bundesgebiet als auch für deutsche Einrichtungen und Interessen im Ausland eine hohe abstrakte Gefahr". Diese abstrakte Gefährdung könne sich "jederzeit in Form von terroristischen Anschlägen und Entführungen konkretisieren".

Augenmerk auf die "Rückkehrer"

Ein besonderes Risiko geht dem Bericht zufolge von Syrien-Kämpfern aus, die "mit einem Anschlagsauftrag oder einer Anschlagsabsicht" aus dem Bürgerkriegsland zurückkehren könnten. Rund 200 der mehr als 700 deutschen Syrien-Krieger seien mittlerweile wieder zurück.

Die Deutschen Polizeigewerkschaft warnt, dass ein hundertprozentiger Schutz vor Anschlägen vergleichbar mit dem in Tunesien bei uns kaum möglich sei. Der Bundesvorsitzende Rainer Wendt sagte der "Bild"-Zeitung: "So ein Anschlag kann jederzeit bei uns passieren und ist kaum zu verhindern." Es gebe hunderte Syrien-Rückkehrer und tausende Zuwanderer, die "jede Woche völlig unkontrolliert" zu uns kämen. "Darunter können immer zu allem entschlossene Terroristen sein, die hier Anschläge verüben wollen." Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte dem Blatt: "Die Anschläge machen deutlich, dass wir in ganz Europa ein hohes Risiko von islamistischen Anschlägen haben. Wir müssen hier sehr auf der Hut sein."

Rainer Wendt
Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Rainer WendtBild: DW

ml/haz (afp,dpa)