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Politik

Soldat tötet Messer-Angreifer in Wien

12. März 2018

Eine Stichschutzweste rettete dem angegriffenen Wachposten vor der Residenz des iranischen Botschafters das Leben. Der Soldat kann die Attacke nicht mit Pfefferspray abwehren - und greift zur Waffe.

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Ein Überwachungsposten des österreichischen Bundesheeres hat vor der iranischen Residenz in Wien-Hietzing in der Nacht auf Montag einen Messerangreifer erschossen
Die Polizei hat den Tatort im 13. Wiener Gemeindebezirk abgesperrtBild: picture-alliance/dpa/H.Punz

Der mit einem Messer bewaffnete Angreifer sei in der Nacht zum Montag auf den Wachposten vor der Residenz des iranischen Botschafters losgegangen, berichtete die Polizei in Wien. Der junge Berufssoldat, der vor der Villa Blaimschein im Bezirk Hietzing alleine im Dienst gewesen sei, habe zunächst vergeblich Pfefferspray eingesetzt. Es sei zu einem kurzen Gerangel gekommen. Schließlich habe der Soldat des Bundesheeres vier Schüsse aus seiner Dienstwaffe auf den Angreifer abgegeben. Dieser sei noch am Tatort verstorben, so ein Polizeisprecher. Bei dem Angreifer soll es sich um einen 26 Jahre alten österreichischen Staatsbürger handeln. 

Schutzweste rettet Soldaten das Leben

Nach Polizeiangaben rettete eine Stichschutzweste dem Angegriffenen das Leben. "Auf der Weste sind mehrere Einstiche zu sehen. Ohne diesen Schutz wäre er tot gewesen, hundertprozentig", sagte ein Polizeisprecher. Der angegriffene Soldat befand sich am Montag weiterhin im Krankenhaus. Er hat nach Angaben eines Sprechers des Verteidigungsministeriums, eine Schnittwunde am Oberarm erlitten. Der 23-Jährige werde psychologisch betreut. Routinemäßig werde wohl eine interne Untersuchungskommission eingesetzt, wie nach Schusswaffengebrauch im Dienst üblich, so der Sprecher weiter. 

Rätselraten herrscht weiter über die Beweggründe für die Attacke. "Die Hintergründe der Tat sowie das Tatmotiv sind zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar und Gegenstand intensiver Ermittlungen durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung", sagte der Sprecher weiter. Weder ein terroristischer Hintergrund noch sonstige Motive oder psychische Probleme könnten ausgeschlossen werden. Sicherheitshalber ordneten die Behörden eine verstärkte Überwachung der diplomatischen Einrichtungen in ganz Wien an.

Ein Soldat der östereichischen Bundesheers
Zum Schutz diplomatischer Einrichtungen im Einsatz: das österreichische BundesheerBild: picture-alliance/dpa/S.Gollnow

In Österreicher unterstützt das Heer seit 2016 die Polizei bei der Bewachung diplomatischer Einrichtungen in Wien. Für deren Schutz sind nach Angaben des Ministeriums in Wien 110 bis 120 Heeresangehörige im Einsatz. Einen Angriff mit anschließendem Schusswaffengebrauch habe es seit Beginn des Überwachungseinsatzes noch nicht gegeben.

ww/wa/cgn (dpa, afp)