Solarkraft boomt weltweit

Sechs Prozent des Stroms kommt in Deutschland aus Solarkraft. Diese Anlage auf einem ehemaligen Militärflughafen zählt zu den größten in der Welt. Beim Ausbautempo führte in der Vergangenheit Deutschland. Jetzt haben China, Japan und USA die Nase vorn.

Solaranlagen sind inzwischen sehr günstig. Der Strom aus neuen Anlagen vom Hausdach kostet in Deutschland nur noch 13 Eurocent pro Kilowattstunde. Der Strom aus dem Netz mehr als doppelt so viel.

Auch Immer mehr Gewerbebetriebe und Supermärkte nutzen den Sonnenstrom vom Dach direkt und senken damit ihre Stromkosten. Strom aus sehr großen Solaranlagen kostet in Deutschland um die 10 Eurocent.

Besonders preiswert ist Solarstrom aus Großanlagen in Regionen mit viel Sonne. In der chilenischen Atacamawüste kann Strom aus Solarkraft schon für 6 Eurocent pro Kilowattstunde erzeugt werden und ist damit deutlich günstiger als der aus Kohle, Gas oder Öl.

Die meisten Solarkraftwerke stehen noch in Europa. Bei den Neuinstallationen führt jedoch China. 2013 wurden dort Solarkraftwerke mit einer Kapazität von 12 Gigawatt installiert. Die erzeugen so viel Strom wie drei Atomkraftwerke. China will den Zubau noch weiter erhöhen.

China will den großen Energiebedarf zunehmend auch mit erneuerbaren Energien decken und die Luftverschmutzung reduzieren. Bei der solaren Warmwasserversorgung ist China weltweit führend. In der Zehn-Millionen-Metropole Kunming gehören die Warmwasser-Kollektoren bereits zum Stadtbild.

Umdenken in Nahost und Nordafrika: Marokko will die Kosten für Energieimporte um jährlich 500 Millionen Dollar drücken und setzt auf den Solarausbau. Auch Saudi-Arabien will für sich mehr Strom aus Sonne statt aus Öl und dafür von mehr Ölexporten profitieren.

Das Kinderkrankenhaus in Tabarre auf Haiti deckt seinen Strombedarf bereits zu 30 Prozent mit Solarstrom und spart damit 4000 Euro pro Monat für die teure Stromerzeugung mit Dieselgeneratoren. In wenigen Jahren hat sich die Solaranlage amortisiert.

Durch Innovation und moderne Massenfertigung werden Solarmodule immer günstiger. Der Preis von Solarstrom könnte sich so bis 2030 nochmals halbieren. Die meisten Solarfabriken kommen aus Deutschland. Vom Boom profitieren Klima und Wirtschaft.

Die Intersolar in München vom 4. bis 6. Juni gilt als das bedeutendste Branchentreffen. Die Messe gibt einen Überblick über die sich rasant verändernden Märkte, zeigt Trends und Innovationen und hilft Kontakte zu knüpfen.

Im Zentrum der Intersolar stehen inzwischen auch die Stromspeicher. Die Entwicklung ist hier noch am Anfang. Experten rechnen hier aber auch mit einem Boom in den nächsten Jahren und stark sinkenden Preisen.

Experten sind überzeugt, dass die Solarkraft zu einer wichtigen Säule der Energieversorgung wird. Trotz Turbulenzen sind die Aussichten für die Branche äußerst gut.