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Slowakischer Ex-Geheimdienstchef Lexa freigelassen

6. Juni 2003

- Der ehemalige Direktor des Slowakischen Geheimdienstes wird der Mordanstiftung beschuldigt

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Bratislava, 5.6.2003, RADIO SLOWAKEI, deutsch

Nach einer sechsmonatigen Untersuchungshaft im Bratislavaer Justizpalast ist der ehemalige Direktor des Slowakischen Informationsdienstes Ivan Lexa am 5. Juni frühmorgens auf freien Fuß gesetzt worden. Der Ex-Geheimdienstchef wird vieler Straftaten beschuldigt, u. a. der Anstiftung zum Mord am Polizisten Robert Remias im Jahre 1996. Lexa sagte, er möchte sich in kurzer Zeit zu den mit seiner Person verbundenen Fällen öffentlich äußern. Lexas Rechtsanwalt Jan Cuper hat versprochen, dass sein Mandant das Gebiet der Slowakische Republik nicht verlässt und den Strafverfolgungsbehörden weiterhin zur Verfügung stehen werde.

Der der Mordanstiftung beschuldigte ehemalige Direktor des Slowakischen Geheimdienstes Ivan Lexa wurde nach einem halben Jahr in Untersuchungshaft wegen Mangels an Beweisen auf freien Fuß gesetzt.

Laut Ermittlern sollte Lexa im Jahre 1996 die Mitglieder der Bratislavaer Unterwelt zum Mord am ehemaligen Polizisten Robert Remias angestiftet haben. Die Mörder wurden bis heute nicht gefasst. Remias war ein Verbindungsmann von Oskar Fegyveres, der nach seinen Worten ein direkter Teilnehmer der Entführung des Ex-Präsidentensohnes Michal Kovac Jr. nach Österreich gewesen war. Diese Aktion sollte laut Polizei gerade vom damaligen Chef des Slowakischen Informationsdienstes Ivan Lexa, einem engen Mitarbeiter des Ex-Premiers Vladimir Meciar, vorbereitet worden sein.

Lexas Rechtsanwalt Jan Cuper, ebenso Meciars Parteikollege, beharrt auf der Unschuld seines Mandanten: "Er hat mit dem Mord absolut nichts zu tun". Der einzige Zeuge im ganzen Fall, der vermeintliche Nitraer Mafia-Boss Lubos F., auf dessen Aussage gegen Lexa sich die Prokuratur stützt, sei laut Cuper von hohen Verfassungsfunktionären bestochen worden. Cuper hofft, dass Lubos F. sein Zeugnis zurückziehen werde.

Ivan Lexa floh vor zwei Jahren aus der Slowakei. Im vorigen Jahr wurde er in der Südafrikanischen Republik aufgespürt, aufgrund des internationalen Haftbefehls festgenommen und zurück in die Heimat eskortiert. Wegen der Mordanstiftung und vieler anderer Straftaten wirtschaftlichen Charakters geriet er Anfang Dezember 2002 bereits zum drittenmal in Untersuchungshaft. Aus dieser wurde er aufgrund des Beschlusses des Bezirksgerichts Bratislava I. am 5. Juni 2003 nach den abgelaufenen gesetzlich festgesetzten sechs Monaten freigelassen.(fp)