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Slowakische Roma protestieren gegen Kürzung der Sozialhilfe

26. Februar 2004
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Bratislava, 24.2.2004, RADIO SLOWAKEI IS, deutsch

Slowakische Roma protestieren gegen die Kürzung ihrer Sozialhilfe. Am Montag (23.4.) plünderten sie wieder einen Supermarkt. Diesmal im ostslowakischen Trebisov. Es kam zu Zusammenstößen zwischen etwa 400 Roma und der Polizei. Die Roma bewarfen Polizeifahrzeuge mit Steinen und Flaschen. Mehrere Personen wurden festgenommen. Die Roma-Siedlung nahe Trebisov wurde gesperrt. Innenminister Vladimir Palko reiste in die ostslowakische Stadt sofort nach der Nachricht über den Zusammenstoß zwischen den Roma und den Polizisten. Staatspräsident Rudolf Schuster, der mit Innenminister Vladimir Palko und mit dem Minister für Arbeit und Soziales Ludovit Kanik die Situation im Osten des Landes besprochen hatte, forderte die Regierung zum Handeln auf. Rudolf Schuster appelliert an das Regierungskabinett, die soziale Situation im Land nicht zu unterschätzen.

Bereits seit mehreren Tagen werden aus Gemeinden und Städten in der Ost- und Mittelslowakei Plünderungen der Geschäfte gemeldet. Die Ursache ist die Kürzung der Sozialhilfe um bis zu 50 Prozent. Die Roma leben in Siedlungen mit einer Arbeitslosenrate von fast 100 Prozent und haben kaum Aussicht, eine Arbeitsstelle zu finden. Sozialhilfe beträgt für Familien höchstens 4 200 Kronen (umgerechnet 100 EURO). Soziologen warnen vor großen sozialen Spannungen, die zu noch größeren Gewalttaten führen werden. (fp)