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Slowakische Polizei stellt FAZ-Meldung in Frage

23. Mai 2002

– Spur von El-Kaida-Terroristen in der Slowakei nicht bewiesen

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Bratislava, 23.5.2002, RADIO SLOWAKEI, deutsch

Die Slowakei sollte im März dieses Jahres für einige Tage Zufluchtsstätte einer 30-köpfigen Gruppe der terroristischen Organisation El-Kaida gewesen sein. Die Nachricht darüber brachte die deutsche Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine". Die Vertreter der slowakischen Polizei lehnen die schockierenden Informationen ab.

Laut der deutschen Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine" haben sich auf dem slowakischen Gebiet Mitglieder der terroristischen Organisation El-Kaida in diesem Jahr aufgehalten. In der Nacht auf den 7. März sollen die slowakischen Grenzpolizisten an der slowakisch-ungarischen Grenze unweit von Komarno eine 30-köpfige Gruppe von Afghanen sichergestellt haben, die um Asyl ersuchten. Die illegalen afghanischen Migranten kamen ins Flüchtlingslager im westslowakischen Adamovo. Die Afghanen seien ohne Identifizierungsdokumente gewesen. Später sollen sie sich ihre Bärte abrasiert und ihre Köpfe kahl rasiert haben und kurz vor einer Polizeirazzia am 12. März aus dem Lager geflohen sein. Einer von der Gruppe wurde laut FAZ gefangengenommen, die übrigen 29 seien höchstwahrscheinlich nach Tschechien oder Österreich geflohen.

Das slowakische Außenamt bestätigte offiziell, dass der afghanische Konsul in Sofia die slowakische Vertretungsbehörde gewarnt hatte, die slowakische Staatsgrenze solle eine verdächtige Gruppe von afghanischen Migranten überschreiten. Laut dem Sprecher des slowakischen Innenministeriums Jozef Sitar wurden von diesen Personen Fingerabdrücke genommen, die zur Zeit mit denen der international gesuchten Terroristen verglichen werden. Bisher wurde aber laut Sitar nicht bewiesen, dass die Personen, die sich in der Slowakei aufhielten, der Bewegung Taliban bzw. der terroristischen Gruppe El-Kaida angehörten. Der erste Vizepräsident des Polizeidirektorats Jaroslav Spisiak führte im Zusammenhang mit den in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angeführten Informationen an, dass diese mit der Realität bei weitem nicht übereinstimmen. (ykk)