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Slowaken schätzen Wirtschaftssituation im Land pessimistisch ein

26. Februar 2003
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Bratislava, 25.2.2003, RADIO SLOWAKEI, deutsch

Die Slowaken nehmen die Wirtschaftssituation im Land pessimistisch wahr. Dies ergab die Studie des Mitteleuropäischen Institutes für Wirtschafts- und Sozialreformen INEKO, in der die statistisch erfassten Wirtschaftsdaten mit den Schätzungen der Befragten verglichen wurden. Die befragten Bürger führten z. B. an, dass die Inflationsrate im Jahre 2002 18 Prozent betrug, obwohl sie in Wirklichkeit um die Hälfte niedriger war.

Laut neuesten Erforschungen sind die Menschen in der Slowakei unzufrieden mit ihrer Lage. Ihre Vorstellungen darüber, wie das Leben in der Slowakei immer teurer wird, unterscheiden sich stark von der Realität. Die Menschen haben den Eindruck, dass die Preise sich im Januar um 35 Prozent erhöhten, dabei kam es lediglich zu einer fünfprozentigen Preiserhöhung.

Auch die Verteuerung, die im vorigen Jahr die historisch niedrigste war, nahmen die Menschen wahr, als ob sie fünf Mal so hoch gewesen wäre. Ein wenig realistischer beurteilten sie die Arbeitslosigkeit. Ihre Rate schätzten sie im Januar 2003 durchschnittlich auf 25 Prozent, die richtige Zahl ist 19,2 Prozent.

Eine realistische Einschätzung der Lage hatte bei der Erforschung nur jeder neunte Befragte. Sogar in der optimistischsten Gruppe der Befragten, die junge Menschen mit Hochschulabschluss, Unternehmer und Stadtbewohner bilden, machte nur jeder Fünfte eine richtige Einschätzung. Dieses verzerrte Bild der Realität beeinflusst nicht nur das Lebensgefühl der Menschen sowie ihre steigende Unzufriedenheit, sondern hat auch "negative Konsequenzen für die Wirtschaft", betonte Gabriel Sipos vom INEKO-Institut. (fp)