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Slowakei: Scheidender Staatspräsident ist Optimist

17. Juni 2004
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Bratislava, 15.6.2004, RADIO SLOWAKEI IS, deutsch

Staatspräsident Rudolf Schuster, das erste direkt gewählte Staatsoberhaupt der Slowakei, übergab heute sein Amt an Ivan Gasparovic. Am Ende der fünfjährigen Amtszeit zeigte sich Rudolf Schuster in seiner Abschiedsrede als Optimist. Der Rückblick auf seine eigene Wirkung, besonders die Vision der künftig erfolgreichen Slowakischen Republik, ließen seine letzten Stunden im Präsidentenamt optimistisch gestalten.

In seiner Rede blickte Rudolf Schuster auf den Weg der Slowakei aus der internationalen Isolation zum vollwertigen Mitglied der NATO und der Europäischen Union zurück. Er sei stolz auf die Bürger, die weltweit Bewunderung ernteten wegen dem Übergang von einem hinter dem Eisernen Vorhang isolierten Staat zum eigenen Staat, der kürzlich zum "respektierten Bestandteil des sich vereinigenden Europa wurde".

Auf der innenpolitischen Szene würdigte er die Änderung der Beziehung zu den nationalen Minderheiten, die Intensivierung der Kontakte zum Vatikan, sowie die beispielhafte Wirkung des Ökumenischen Kirchenrats. Staatspräsident Rudolf Schuster agierte gestern zum letzen Mal als slowakisches Staatsoberhaupt. Er legte Blumenkränze an den Grabmälern von drei großen slowakischen Persönlichkeiten nieder: Milan Rastislav Stefanik, Ludovit Stur und Alexander Dubcek.

Schuster war nie bequem für die Regierungskoalition, er kritisierte ihre Sozialpolitik und ihre Geheimdienst- und Korruptionsaffären. In seiner Amtszeit hatte er gegen über 100 Gesetze sein Veto eingelegt. Die slowakischen Politiker äußerten sich zur Wirkung von Rudolf Schuster als Staatspräsident eher diplomatisch und würdigen seinen Beitrag bei der Eingliederung des Landes in die EU und NATO. (fp)