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WM-Ziel: Drei Medaillen

Stefan Nestler2. Februar 2015

Bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Colorado ruhen die deutschen Hoffnungen vor allem auf Viktoria Rebensburg und Felix Neureuther. Sehr viel größer ist die Erwartungshaltung in den USA.

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WM-Strecke Beaver Creek
Bild: picture-alliance/dpa/G. Frey

Drei Medaillen sollen es sein - mindestens. "Eine bei den Damen, eine bei den Herren und eine im Team", sagte Wolfgang Maier, Alpindirektor des Deutschen Skiverbands (DSV) vor dem Beginn der alpinen Ski-Weltmeisterschaftein in Vail und Beaver Creak. "Dieses Ziel betrachten wir auf Basis der bisherigen Saisonleistungen als realistisch und erreichbar." Den Anfang soll Viktoria Rebensburg nach Möglichkeit schon im ersten Rennen machen, dem Super G am Dienstag. Maier traut der Riesenslalom-Siegerin von 2010 den Medaillencoup durchaus zu: "Gerade in den Speed-Disziplinen konnte sie in der bisherigen Saison mit sehr guten Leistungen überzeugen." Die 25-Jährige kann nach eigenen Worten mit dem Erwartungsdruck gut umgehen. "Wenn ich so Ski fahre, wie ich das in den letzten Wochen gemacht habe, ist es sicher realistisch, eine Medaille zu gewinnen", sagte Rebensburg. Außer ihr sind bei der WM in Colorado mit Lena Dürr, Veronique Hronek und Maren Wiesler nur drei weitere deutsche Skirennfahrerinnen am Start.

Neureuther: "Kein Druck, nur Spaß"

Bei den Männern hat der DSV immerhin acht Athleten aufgeboten. Die größten Hoffnungen auf einen WM-Coup ruhen auf Felix Neureuther. Das Slalom-Ass verbuchte in diesem Winter schon zwei Weltcupsiege und erreichte bis auf eine Ausnahme bei jedem Slalom-Rennen einen Podiumsplatz. "Druck empfinde ich aufgrund meiner Vorleistungen keinen", sagt der 30-Jährige "Ich freue mich sehr auf die Entscheidungen, denn meine Form ist derzeit gut, und ich habe großen Spaß am Rennfahren." Bei der letzten WM in Schladming in Österreich hatte Neureuther Silber im Slalom gewonnen. Mit insgesamt elf Siegen ist der Sohn der früheren Topskifahrer Rosi Mittermeier und Christian Neureuther schon jetzt bei den Männern der erfolgreichste deutsche Skifahrer der Weltcupgeschichte. Neben Neureuther werden auch seinen Slalom-Kollegen Fritz Dopfer und Linus Strasser sowie Stefan Luitz im Riesenslalom gute Platzierungen zugetraut.

Felix Neureuther beim Slalom in Schladming. Foto: Getty Images
Neureuther in glänzender FormBild: A. Boichard/Agence Zoom/Getty Images

Vonn und Shiffrin in der Favoritenrolle

Riesengroß ist die Erwartungshaltung beim WM-Gastgeber USA. "Wir haben ein unglaublich starkes Team", sagte US-Alpindirektor Patrick Riml. "Wir erwarten von unseren Athleten, dass sie vor unseren eigenen Zuschauern um die Medaillen mitfahren." Bei der letzten Heim-WM 1999 an gleicher Stelle waren die US-Skifahrer ohne Edelmetall geblieben. Die Favoritenbürde trägt vor allem Lindsey Vonn. Die 30-Jährige hat nach zwei Kreuzbandrissen, die sie die Teilnahme an der WM 2013 und den Olympischen Spielen 2014 gekostet hatten, in diesem Winter ein tolles Comeback gefeiert. "Es steht für mich auf einer Stufe mit dem Olympiasieg 2010. Zurückzukommen und zu gewinnen, löste in mir das gleiche starke Gefühl aus", sagte Vonn in einem Interview des "Kicker". Vonn überflügelte die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll mit inzwischen 64 Siegen als erfolgreichste Weltcupstarterin aller Zeiten ab. In Super G und Abfahrt ist sie Topfavoritin. Im Slalom und Riesenslalom setzen die US-Fans auf Mikaela Shiffrin. Die 19-Jährige gewann bei der WM 2013 und bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 Gold im Slalom und präsentierte sich vor der Heim-WM in sehr guter Form.

US-Skistar Lindsey Vonn bei einer Weltcup-Siegerehrung. Foto: Getty Images
US-Skistar Lindsey Vonn hat wieder gut lachenBild: C. Pallot/Agence Zoom/Getty Images

Ted Ligety schwächelte dagegen zuletzt. Der 30-Jährige gilt jedoch als ausgesprochener Spezialist für Großereignisse. Zwei Olympiasiege und vier WM-Titel hat er in seiner Karriere bereits eingefahren. Bei der WM vor zwei Jahren in Schladming räumte Ligety gleich dreimal Gold ab. Mit Spannung wird das Comeback des Altmeisters Bode Miller erwartet. Der 37-Jährige startet am Mittwoch beim Super G erstmals seit dem Weltcupfinale im März 2014. Miller war im November am Rücken operiert worden.