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Skandal um Todesschüsse: Polizeichef darf nicht gehen

24. April 2012

Der Skandal um die tödlichen Schüsse auf einen schwarzen Jugendlichen in Florida ist um eine neue Wendung reicher: Der in der Kritik stehende Polizeichef darf nicht zurücktreten.

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Proteste gegen Polizei und Justiz im Fall des erschossenen Trayvon Martin (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Polizeichef der Ortschaft Sanford im US-Bundesstaat Florida, Bill Lee, wollte die Konsequenzen aus den schweren Vorwürfen gegen sich in dem Skandal ziehen und reichte seinen Rücktritt ein. Sein Büro hatte Lee bereits geräumt, als das städtische Komitee von Sanford die Kündigung ablehnte. Lee solle im Amt bleiben, entschieden die Kommunalpolitiker.

Schüsse auf unbewaffneten 17-Jährigen

Dem Polizeichef war vor allem vorgeworfen worden, dass er nach der Erschießung des schwarzen Teenagers Trayvon Martin Ende Februar den Täter George Zimmerman unbehelligt gelassen hatte. Das Mitglied einer freiwilligen Bürgerwehr hatte erklärt, die Todesschüsse in Notwehr abgefeuert zu haben. Der 17-jährige Martin, der sich nach einem Einkauf in einem bewachten Wohngebiet auf dem Heimweg befand, war jedoch unbewaffnet.

Erst nach massiven öffentlichen Protesten und einer Debatte über möglichen Rassismus im US-Justizwesen war Zimmerman verhaftet und wegen Mordes angeklagt worden. Am Montag wurde der 28-Jährige gegen eine Kaution in Höhe von 150.000 Dollar aus der Untersuchungshaft entlassen. Er hält sich an einem unbekannten Ort auf und plädierte bei Gericht auf "nicht schuldig". Eine entsprechende schriftliche Erklärung reichte der Anwalt Zimmermans ein. In dem Dokument verzichtet der Angeklagte zugleich auf sein Recht auf Teilnahme an der formellen Verlesung der Anklage, die für den 8. Mai angesetzt ist.

wl/pg (dpa,ape)