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SIPRI-Institut: Zahl der Konflikte weltweit rückläufig

Direktorin des "Stockholm International Peace Research Institute" (SIPRI) im Interview mit DW-WORLD.DE

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Die Zahl bewaffneter Konflikte und die Zahl der Todesopfer sind seit den frühen 90er Jahren weltweit rückläufig. Den Rückgang an Todesopfern führt die Direktorin des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI, Alyson Bailes, auf "moderne Methoden der Kriegs- und Konfliktführung zurück". In einem Interview mit dem Internetdienst der Deutschen Welle, DW-WORLD.DE, hob Bailes hervor, der traditionelle Konflikt sei ein immer seltener auftretendes Phänomen. Das Institut will seinen Jahresbericht 2003 im September vorlegen. Darin ist weltweit von "19 größeren bewaffneten Konflikten" die Rede, während es 1991 noch 33 gewesen seien. Die Bilanz berücksichtigt Bailes zufolge jedoch nicht die Opfer von Hungersnöten, Epidemien und Vertreibungen.

Als "bemerkenswert" bezeichnete die SIPRI-Chefin gegenüber DW-WORLD.DE die Bestrebungen afrikanischer, asiatischer und südamerikanischer Staaten, enger zusammen zu arbeiten und mehr Sicherheit in den jeweiligen Regionen zu schaffen. Bailes: "Die EU ist in vielen Fällen Vorbild gewesen, unabhängige und strategische Fähigkeiten und Visionen zu entwickeln." Staaten in allen Regionen der Welt sollten künftig "den USA und ihrem Anspruch als einzige Supermacht das Recht entgegensetzen, ihre eigenen Belange selbst zu regeln". Am Beispiel Irak werde deutlich, wie wichtig es sei, die verschiedenen Ethnien des Landes auch in der Regierung zu repräsentieren. "Keine externe Macht kann genau wissen, wie das zu bewerkstelligen ist. Daher sollte auch niemand versuchen, den Prozess zu diktieren oder zu verzerren", fügte Bailes hinzu.

30. August 2004
170/04