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Silvester 2001: weltweit feiern

29. Dezember 2001

In fast allen europäischen Hauptstädten verwandeln vor allem die jungen Leute Straßen und Plätze wie in New York am Silvesterabend in Partymeilen. Aber auch in den anderen Metropolen der Welt geht's hoch her.

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Bild: AP

LONDON - Zum Höhepunkt der in England von Weihnachten bis Silvester dauernden närrischen Partyzeit werden am 31. Dezember Zehntausende auf dem Londoner Trafalgar Square unter Nelsons Säule trinken und tanzen. Und auch der für teures Geld eingemottete Millennium Dome in Greenwich wird am Silvesterabend wiederbelebt: 40.000 Raver sollen dort bei einer Party mit der Band "Ministry of Sound" die Nacht durchtanzen können.

PARIS - Mit Champagnerduschen und Böllern geht es vor dem hell erleuchtenten Riesenrad am Place de la Concorde am Ende der Champs-Élysée jedes Jahr hoch her. Hunderttausende flanieren auf der Pariser Prachtstraße und bewundern das Feuerwerk. Die Besucher aus aller Welt zieht dagegen meist der 324 Meter hohe Eiffelturm in Bann, der um Mitternacht in einem wie Diamanten funkelnden Glitzerkleid erstrahlt.

MOSKAU - Ein riesiges Feuerwerk überstrahlt nach dem letzten Glockenschlag der Uhr am Spasski-Turm das Zentrum Moskaus. Im Riesenreich Russland wird wegen der elf Zeitzonen ebenso oft Silvester gefeiert. Auf der größten Party feiern Zehntausende bei meist klirrenden Temperaturen auf dem Roten Platz vor dem Kreml und lassen Wodka und Schampanskoje in Strömen fließen.

MADRID - "Das Einzige, was uns die Freude nehmen könnte, wäre eine Katastrophe hier bei uns", so umschreibt ein Beamter der Madrider Stadtverwaltung die Stimmung in der spanischen Haupstadt. Zum größten Silvesterfest des Landes strömen die Madrilenen wie immer auf zur Puerta del Sol. Die zwölf Glockenschläge der Turmuhr des Platzes werden vom Fernsehen live ins ganze Land übertragen. Bei jedem Schlag essen die Spanier je eine Glück bringende Weintraube.

ATHEN - Die Griechen pflegen am 31. Dezember einen ganz besonderen Brauch, der aus der Antike stammen soll: Sie spielen Karten. Dabei wird nicht getrunken und nicht geknallt, denn möglichst nüchtern wird bis zum Morgengrauen darum gezockt, wer im Neuen Jahr Glück haben wird. Gespielt wird überall, die Kasinos sind überfüllt und auch die Kinder dürfen mitmachen. Sie freuen sich zudem auf den orthodoxen Nikolaus, Santa Basil: Denn anders als in den anderen christlichen Ländern am 6. Dezember kommt er in Griechenland am 31. Dezember und versteckt seine Geschenke unter dem Bett.

WARSCHAU - In der polnischen Hauptstadt trotzen alljährlich Zehntausende Schnee und Kälte und stoßen auf dem Pilsudski-Platz, dem größten Platz der Stadt, auf das neue Jahr an. Besonders warm anziehen müssen sich auch die Gäste der tiefsten Silvesterfeier Polens: Im unterirdischen Ballsaal des südpolnischen Salzbergwerks Wieliczka bei Krakau wird bei Temperaturen um neun Grad zum Tanz aufgespielt und funkeln die aus Salz gemeißelten Kronleuchter, Kandelaber und Säulen im Kerzenlicht.

TOKIO - O-Shogatsu (Neujahr) ist für viele Japaner das wichtigste Fest des Jahres, das vom 1. bis 3. Januar dauert. An die Haustür werden zu beiden Seiten kadomatsu - Gestecke aus Kiefernzweigen, Bambus und Pflaumenblüten - gestellt. Am Abend des 31. Dezember machen sich dann Millionen zum ersten Schrein- oder Tempelbesuch im neuen Jahr auf, um von den Göttern Glück zu erbitten. Um Mitternacht erklingen in ganz Japan kilometerweit hörbar 108 Mal die Glocken der Tempel. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben. Mit dem letzten Glockenschlag beginnt dann das Jahr 2002, das "Jahr des Pferdes".

PEKING - Silvester ist in China nicht so wichtig wie das chinesische Neujahrsfest, das nach dem Mondkalender diesmal auf den 12. Februar fällt und das größte chinesische Familienfest ist. Doch am 31. Dezember kommen viele Familien zu einem Festessen zusammen, und der 1. Januar ist auch dort ein Feiertag. Auf Feuerwerk müssen die Chinesen in den meisten Großstädten aber verzichten, da die Knallerei aus Sicherheitsgründen verboten ist - dabei werden in China die meisten Feuerwerkskörper der Welt hergestellt und auch verbraucht.

RIO DE JANEIRO - Die Brasilianer machen Silvester zu einem 24-Stunden-Volksfest. Allein in Rio singen und tanzen an den Stränden schon vormittags bis zu fünf Millionen Menschen. Zu Ehren der Meeresgöttin Iemanja sind die meisten "Cariocas" dabei traditionell ganz in weiß gekleidet. Damit die "Göttin aller Götter" des afrobrasilianischen Umbanda-Kults im neuen Jahr Wünsche erfüllt, werden vor allem Blumen ins Wasser geworfen. Einige übergeben ihr auf kleinen Holzschiffchen sogar Juwelen, Sekt und wertvolle Kleidung.

KAPSTADT - Südafrika erfreut sich zum Jahreswechsel eines Touristenbooms: Sonnenhungrige Europäer haben das Land am Kap nach den Terroranschlägen vom 11. September als realtiv sicheres Fernziel entdeckt. Vor allem die Weinregion um Kapstadt steht hoch im Kurs. Zahlreiche Nobelhotels und Luxus-Safari-Lodges sind hoffnungslos ausgebucht. Von Heiner Lauterbach bis Posh Spice wollen etliche Prominente unter dem Kreuz des Südens ins neue Jahr rutschen.