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Siemens verkauft NSN an Nokia

1. Juli 2013

Siemens hat nach zahlreichen erfolglosen Anläufen doch noch einen Käufer für seine Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks gefunden.

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Zentrale von Nokia Siemens Networks in München (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Siemens verkauft seinen 50-Prozent-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Siemens Nokia Networks (NSN) für 1,7 Milliarden Euro an den Partner Nokia. Der Netzausrüster NSN werde dann eine 100-prozentige Tochter von Nokia sein, teilte Siemens in München mit.

Mehrfach hatte Siemens versucht, sich von dem 2007 gegründeten Gemeinschaftsunternehmen zu trennen, das im vergangenen Jahr gut 13 Milliarden Euro Umsatz machte. Doch Finanzinvestoren winkten wiederholt ab. In den Augen vieler Experten bleibt NSN trotz seiner dritten Sanierungsrunde und des Abbaus Tausender Stellen ein Problemfall. Die Einschnitte hatten NSN zwar drei Quartale in Folge in die Gewinnzone gebracht, zuletzt zeigte das Unternehmen nach einem Umsatzknick allerdings wieder Schwäche und kam gerade auf eine schwarze Null.

Konzentration auf das Kerngeschäft

"Mit dem Verkauf unseres NSN-Anteils treiben wir die Fokussierung auf unser Kerngeschäft weiter konsequent voran", sagte Siemens-Finanzchef Joe Kaeser. NSN werde auch nach dem Verkauf stark in Deutschland vertreten sein, die NSN-Führungsmannschaft um CEO Rajeev Suri bleibe an Bord, teilten die beiden Partner mit.

Siemens: Verluste hausgemacht

Nokia zahle bei Abschluss der Transaktion 1,2 Milliarden Euro in bar, für die restlichen rund 500 Millionen Euro gewähre Siemens dem verlustträchtigen Handyhersteller ein besichertes einjähriges Darlehen, erklärten die beiden Unternehmen. Die Komplettübernahme von NSN durch Nokia muss noch von den Behörden genehmigt werden und soll im dritten Kalenderquartal abgeschlossen werden.

Siemens hinkt bei Profitabilität hinter den wichtigsten Konkurrenten wie ABB und General Electric her und musste zuletzt die eigenen Prognosen immer wieder senken. Konzernchef Peter Löscher will sich daher von Randbereichen trennen. So wurde zuletzt die verlustbringende Solarsparte geschlossen, kleinere Sparten sollen verkauft werden und die Lichttochter Osram wird in der kommenden Woche an die eigenen Aktionäre abgegeben.

zdh/gmf (dpa, AFP, rtr)