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Sieger und Verlierer jeweils unter sich

Wim Abbink19. Juni 2005

Europameister Griechenland unter Druck, Entspannung bei Weltmeister Brasilien: So stellt sich die Ausgangslage vor dem heutigen zweiten Spieltag in der Gruppe B beim Confederations Cup dar.

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Gibt's für Brasilien wieder Tore zu bejubeln?Bild: dpa

Alles andere als ein Jubiläumssieg wäre für Carlos Alberto Parreira eine Riesenenttäuschung. Zum 100. Mal sitzt der 62-Jährige beim Spiel in Hannover (20.45 Uhr MESZ) gegen Mexiko auf der brasilianischen Trainerbank. Der souverän heraus gespielte 3:0-Auftaktsieg in Leipzig gegen Griechenland hat das Selbstbewusstsein der Südamerikaner noch gestärkt. Trotzdem ist man auf der Hut: "Die Mexikaner werden uns mit Sicherheit mehr Probleme bereiten", warnte Parreira.

Fußball: Brasiliens Trainer Carlos Alberto Parreira
Trainerjubiläum: Carlos Alberto ParreiraBild: dpa

Angstgegner?

Panoramabild: 2. Spieltag Confederations Cup 2005: Japan - Mexiko, mexikanischer Fan
Gegen Japan gab es Grund zum Jubel - und jetzt?Bild: dpa

Emotionen sind im Duell der Lateinamerikaner garantiert. Über Jahre hinweg war Brasilien ein schier unüberwindlicher Gegner für die Mexikaner. Doch seit ihrem historischem 4:3-Sieg gegen die Brasilianer im Finale des Confed Cups 1999 in Mexiko-City sind die Mexikaner zu einer Art Angstgegner des mehrfachen Weltmeisters geworden: Drei mal konnten sie ihren berühmten Widersacher seitdem bezwingen. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams bei der Copa America 2004 siegte Brasilien allerdings klar mit 4:0.

Mexikanische Erfolgsserie

Alle Stars beim Weltranglisten-Erstem sind fit - genau dies ist bei den Mittelamerikanern nicht der Fall. Wohl erst kurz vor Anpfiff des tunesischen Schiedsrichters Mourad Daami wird sich entscheiden, ob Kapitän Rafael Marquez ins Team zurückkehrt. Der fehlte im Auftaktspiel gegen Japan verletzungsbedingt, wird aber dringend benötigt um die Kreise seines Vereinskollegen Ronaldinho von FC Barcelona einzuengen. Immerhin möchten die Mexikaner ihre Erfolgsserie fortsetzen: seit 19 Länderspielen wurde "El Tri" nicht mehr besiegt.

Griechenland: Ende oder Wende?

Im ersten Spiel des Tages, das um 18:00 Uhr in Frankfurt am Main angepfiffen wird, geht es um nicht weniger als Alles oder Nichts. Und zwar für Rehhagel und seine EM-Helden. 350 Tage nach dem sensationellen Titelgewinn bei der Europa-Meisterschaft steht Hellas unter gewaltigem Druck. In der Qualifikation zur WM 2006 in Deutschland liegen die Griechen abgeschlagen hinter der Ukraine und der Türkei. Und nach der Auftaktniederlage gegen Brasilien beim Confederations Cup werden die Rufe nach einer Verjüngung der Mannschaft immer lauter.

2. Spieltag Confederations Cup 2005: Brasilien - Griechenland, Trainer der griechischen Mannschaft Rehagel
Wartet auf das erste griechische Tor: Otto RehhagelBild: AP

Größenproblem

"Die Japaner können 120 Minuten laufen", warnt "Rehhakles" seine Spieler. Allerdings war davon im ersten Spiel (1:2 gegen Mexiko, das bislang schwächste Spiel des Turniers) nicht all zu viel zu spüren. Das Team von Brasiliens früherem Spielmacher Zico ließ nach gelungener WM-Qualifikation die ansonsten gewohnte Einsatzbereitschaft vermissen. "Hoffentlich finden wir unser Durchhaltevermögen wieder", meint Mittelfeldspieler Junichi Inamoto. Und noch ein Problem haben die Japaner: Die Verteidiger besitzen nicht gerade Gardemaß. Damit müsste die Lufthoheit eindeutig bei den Hellenen liegen.

2. Spieltag Confederations Cup 2005: Japan - Mexiko, 1. Tor für Japan erzielt durch Yaganisawa
Yanagisawa (r) traf gegen MexikoBild: AP

Die Stunde der jungen Wilden?

Ihre Leidenschaft und taktische Perfektion wie bei der EM in Portugal müssen aber auch die Griechen wieder finden. Allerdings fehlt Kapitän Zagorakis. Der 33-jährige Routinier wurde von seinem Verein AC Bologna zum zweiten Relegationsspiel in der italienischen Serie A gegen den AC Parma zurück beordert - was den Abstieg übrigens nicht verhinderte. Damit könnte die Stunde des Bundesliga-Legionärs Ioannis Amanatidsi (1. FC Kaiserslautern) schlagen - wenn auch nicht von Anfang an. Mit 23 Jahren zählt der frühere Publikumsliebling der Eintracht, den in Frankfurt ein Heimspiel erwarten dürfte, zu der jungen Garde der Griechen.

Fußball-Bundesliga, Schalke 04 gegen 1.FC Kaiserslautern
Bundesliga-Legionär Ioannis AmanatidisBild: AP