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Sieg für dänische Minimalisten

Wim Abbink18. Juni 2004

In einem nicht gerade fesselnden Spiel hat Dänemark einen 2:0-Sieg gegen Bulgarien erzielt, das sich damit als zweites EM-Team nach Russland auf die touristischen Aspekte des Portugal-Aufenthalts konzentrieren kann.

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Zumindest für Zuschauer gab es bessere Alternativen ...Bild: AP

Dänemark hat sich bei der Fußball-EM alle Optionen fürs Viertelfinale offen gehalten und Bulgarien aus dem Turnier geschossen. Vor 25.000 Zuschauern im "Felsendom" von Braga feierte die Mannschaft von Trainer Morten Olsen einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg über die einmal mehr enttäuschenden Osteuropäer und hat nun durchaus Chancen, erstmals seit ihrem EM-Titelgewinn vor zwölf Jahren unter die Top-Acht zu kommen.

Vier Tage nach dem 0:5-Debakel gegen Schweden wirkten die Bulgaren verunsichert und präsentierten sich eine Halbzeit lang defensiv bis destruktiv. Ganz anders die Dänen, die von vielen Landsleuten unterstützt wurden und deshalb fast ein Heimspiel hatten. Bei Temperaturen von erstmals bei dieser Endrunde nur knapp über 20 Grad erspielte sich der Europameister von 1992 eine Reihe von Chancen.

Der Sieg wurde verwaltet

Es dauerte aber bis kurz vor der Pause, ehe Tomasson vom AC Milan eine tolle Kombination über Gravesen und Jörgensen zur hochverdienten Führung abschloss. Es war das erste EM-Tor der Skandinavier seit 1996. Zuvor hatten Martin Jörgensen (5.), Gravesen (25.), Jesper Grönkjaer (28.), Ebbe Sand (32.) und Tomasson (39.) sehr gute Einschussmöglichkeiten ungenutzt gelassen. Auf der Gegenseite musste Thomas Sörensen in der 41. Minute erstmals eingreifen. Dabei lenkte der Torhüter eine Flanke auf den Lauterer Marian Hristow, dessen Kopfball aber neben das Tor ging. Nicht besser machte es Marian Hristow (VfL Wolfsburg), der nach einem Konter frei vor Sörensen nur ein Schüsschen zu Stande brachte.

Euro2004, Gruppe C, Dänemark, Bulgarien
Dänische Freude ...Bild: AP

Nach Wiederanpfiff stärkte Bulgariens Coach Plamen Markow durch die Hereinnahme von Stürmer Zdrawko Lazarow (51.) die Offensive. Prompt wurde die Partie offener, zumal die Skandinavier sich vermehrt auf das Konterspiel verlegten und den knappen Vorsprung verwalteten. So kamen die Bulgaren, die bei der Schlappe gegen Schweden einen besseren Eindruck hinterlassen hatten, endlich auch mal vor dem gegnerischen Tor zum Zuge: Zoran Jankowic (55.) zielte bei seinem 20-m-Schuss jedoch vorbei.

Schwach war auch der Schiedsrichter

In der hektischen Schlussphase verloren die Bulgaren die Nerven: Stilian Petrow sah in seinem 50. Länderspiel noch die Ampelkarte durch den allerdings schwachen Schiedsrichter Lucilio Batista (Portugal), bei dem die Gelbe Karte zu locker saß. Gegen zehn Bulgaren machte Grönkjaer in der Nachspielzeit den Sieg für Dänemark perfekt.

Euro 2004, Bulgarien Dänemark, Gruppe C
... und bulgarische VerzweiflungBild: AP

In den letzten Gruppenspielen kommt es am Dienstag (22.6.) in Porto zum skandinavischen Duell zwischen Dänemark und Schweden, während Bulgarien in Guimaraes auf Italien trifft.