Sicherheitsmängel im Stade de France
23. Mai 2016Nach den Anschlägen des vergangenen Jahres ist die Sicherheit der Fußball-EM in Frankreich ein brisantes Thema, seit Monaten bereiten die Behörden sich mit strengen Sicherheitsvorkehrungen auf das Großereignis vor. Doch beim Pokalfinale zwischen Paris Saint-Germain und Olympique de Marseille am Samstagabend haben diese nun teilweise versagt. Trotz verschärfter Eingangskontrollen hatten Fans unter anderem Rauchbomben ins Stadion schmuggeln können. Außerdem wurden Flaschen und Plastikrohre entdeckt, die eigentlich im Stadion verboten sind.
Nicht alle Fans abgetastet
Der zuständige Präfekt Philippe Galli musste am Montag im Radiosender Europe 1 einräumen, dass nicht alle Fans systematisch abgetastet worden seien. Außerdem hätten Besucher sich Gegenstände über den neu errichteten Zaun gereicht. Der neue, rund zwei Meter hohe Zaun wurde um das Stade de France errichtet, um vier zusätzliche Eingangskontrollen zu ermöglichen. Der Chef der oppositionellen Zentrumspartei UDI, Jean-Christophe Lagarde, kritisierte diese vier Zugänge als "Engpässe", an denen sich tausende Menschen ansammeln könnten. Das Sicherheitskonzept für die Europameisterschaft müsse "komplett" überdacht werden.
Präfekt Galli sagte, vermutlich seien die Sicherheitsleute vom Andrang der Fans überfordert worden - dies müsse nun geklärt werden. Er versprach Nachbesserungen. Innenminister Bernard Cazeneuve berief für Montag eine Sitzung mit Verantwortlichen ein, um Konsequenzen aus den Vorfällen zu ziehen. In dem Stadion im Pariser Vorort Saint-Denis sollen unter anderem das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft am 10. Juni und das Finale ausgetragen werden.
og/asz (sid, dpa)