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Shababtalk aus jordanischem Flüchtlingscamp

Vera Tellmann
13. Dezember 2016

Die aktuelle Ausgabe der gesellschaftskritischen Jugendsendung „Shababtalk“ kommt aus dem jordanischen Flüchtlingslager Zaatari. Es ist das erste Mal, dass dort eine Talkshow aufgezeichnet wurde.

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DW Shabab Talk Jordanien Ankuendigung

Vor der Kamera wurde diskutiert, getanzt, geweint und gelacht: Thema in Shababtalk waren die Probleme, Perspektiven und Hoffnungen der rund 80.000 syrischen Flüchtlinge. Die Aufzeichnung aus dem Camp der Vereinten Nationen (UNHCR) in Zaatari ist die erste von drei geplanten Shababtalk-Ausgaben, die sich im arabischen Sendegebiet intensiv den Themen Flucht und Migration widmen. Im laufenden Jahr hat das DW-Team um Moderator Jaafar Abdul Karim wiederholt arabische Flüchtlinge in Deutschland begleitet und die politischen und sozialen Entwicklungen beleuchtet. 2017 wird es mit jungen Menschen in den Herkunftsländern diskutieren und ihre Perspektiven zeigen.

In der Talkrunde in Zaatari sprach Jaafar Abdul Karim mit dem UNHCR-Vertreter Ihab Shaaban, der Fußballtrainerin Amal Houchan, die sich gegen Eheschließungen Minderjähriger engagiert, dem jungen Ehepaar Waed Shwamreh und Basel Ahmad sowie Amani Mesaab und ihren sechs Kindern, die nach der Genehmigung ihres Antrags auf Familienzusammenführung mittlerweile in Deutschland sind. Zahlreiche der 300 syrischen Flüchtlinge im Publikum und Mitarbeiter verschiedener Hilfsorganisationen beteiligten sich an der Diskussion.

Das DW-Team verbrachte mit Unterstützung durch das UNHCR drei Tage in Zaatari, um den Alltag in einem der weltgrößten Flüchtlingscamps kennenzulernen. Mitarbeiter des Camps schilderten ihre täglichen Herausforderungen in einem problematischen Umfeld. Flüchtlinge sprachen offen über ihre Zukunftspläne und ihre Hoffnung auf eine Familienzusammenführung mit bereits in Deutschland lebenden Verwandten, wobei der Kenntnisstand über die hier geführte politische Debatte stark variiert.

„Die Aufgeschlossenheit der Menschen in Zaatari bedeutet für unser Team eine große Anerkennung“, sagte Moderator Abdul Karim. „Diese Begegnungen motivieren uns, weiterhin jungen Menschen in den arabischen Ländern eine deutlich vernehmbare Stimme zu geben.“ Die Kontakte und die Glaubwürdigkeit der DW im Sendegebiet sowie die Kooperation mit dem Partnersender Roya TV hätten die Dreharbeiten ermöglicht, so Abdul Karim weiter. Fares Sayegh, General Manager von Roya TV, sagte: „Die Koproduktion in Zaatari ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, welche Chancen aus unserer langjährigen Partnerschaft mit der DW erwachsen können.“

Das DW-Jugendformat Shababtalk erreicht wöchentlich Millionen von Zuschauern in den arabischen Ländern. Seit 2015 kommt die Sendung regelmäßig aus einer Metropole im Sendegebiet und wird in Kooperation mit Partnern vor Ort produziert. Diese „Arab World Tour“ führte das Team der DW unter anderem nach Bagdad, Rabat, Dubai und Kairo. Vor Jahresende ist eine weitere Aufzeichnung in Tunesien geplant. Das Format wird dienstags um 17.15 und 21.15 Uhr (MEZ) im arabischen TV-Programm der Deutschen Welle ausgestrahlt.