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Sevilla holt den UEFA-Cup

10. Mai 2006

Der FC Sevilla sicherte sich durch ein verdientes 4:0 im UEFA-Pokalfinale über den FC Middlesbrough seinen ersten Titel seit 1948 und zugleich die erste Trophäe auf der europäischen Fußball-Bühne.

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Großer Sieg - große Feier! Der FC Sevilla hat den Pokal.Bild: PA/ dpa

Der Tabellenfünfte der spanischen Primera Division hat sein 100-jähriges Jubiläum mit dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte gekrönt und den FC Middlesbrough am Mittwochabend (10.5.) in Eindhoven mit einem klaren 4:0 in die Schranken gewiesen.

Die Andalusier, die im Halbfinale den Bundesliga-Vierten Schalke 04 ausgeschaltet hatten, verdarben damit Englands künftigem Nationaltrainer Steve McClaren den Abschied von "Boro". Dem 45-Jährigen, der nach der WM in Deutschland Sven-Göran Eriksson ablösen wird, blieb nach fünf Jahren beim nordenglischen Provinzklub der erste große Erfolg verwehrt.

Fabiano machte den Anfang

Torschütze Luis Fabiano vom FC Sevilla
Wuchtiger Kopfstoß: Luis Fabiano markiert das 1:0Bild: AP

Der Brasilianer Luis Fabiano versetzte die 12.000 Andalusier im Philips-Stadion und Hunderttausende daheim mit seinem Kopfballtor in der 27. Minute schon in einen Freudentaumel, ehe ein "Doppelschlag" durch den Italiener Enzo Maresca (78. und 84.) alle Zweifel an Sevillas Erfolg beseitigte. Der eingewechselte Frederic Kanoute (89.) sorgte wenig später für den Endstand.

Keine Probleme in seinem ersten Europacup-Finale hatte Schiedsrichter Herbert Fandel. Der Pianist aus Kyllburg, der bereits vor anderthalb Wochen das DFB-Pokal-Endspiel zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt gepfiffen hatte, musste erst in der 53. Minute die erste Gelbe Karte zücken. In der einzig kniffligen Szene entschied sich Fandel nach einer Attacke von Javi Navarro gegen Mark Viduka gegen einen Strafstoß für die Briten.

Spanier kontrollierten die Partie

Der Engländer Gareth Southgate behauptet sich gegen Luis Fabiano im UEFA-Cup-Finale
Hoch das Bein: Gareth Southgate (links) und Luis Fabiano schenken sich nichtsBild: PA/dpa

Vor 31.000 Zuschauern im ganz in Rot getauchten Stadion des PSV Eindhoven wurden die Südeuropäer ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht. Mit einem riesigen Transparent mit der Aufschrift "Wir sind die Größten" von ihren Fans empfangen, beherrschten sie zunächst das Geschehen auf dem Rasen. Technisch versiert und ballsicher kontrollierten die Spanier die Partie, während Middlesbrough auf Konter wartete.

Die Dominanz der spielstarken Spanier wurde mit zunehmender Spielzeit immer deutlicher. Einen 18-Meter-Schuss von Luis Fabiano konnte Schwarzer noch abwehren (25.). Doch beim Kopfball des brasilianischen Stürmers zwei Minuten später war der Ex-Kaiserslauterer und Ex-Dresdner machtlos: Nach einer Flanke des überragenden Alves traf Fabiano per Kopf den Innenpfosten, von wo der Ball ins Netz sprang.

McClarens Team mutiger

Sevillas Jesus Navas setzt sich im Zweikampf durch
Bissig: Sevillas Jesus Navas setzt sich im Zweikampf durchBild: PA/dpa

Der Tabellen-14. der englischen Premier League beschränkte sich zunächst angesichts der spielerischen Überlegenheit der Spanier auf die Defensive. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. McClarens Team wurde immer mutiger, auch weil Massimo Maccarone, der in den beiden Runden zuvor mit Last-Minute-Toren den Finaleinzug erst möglich gemacht hatte, eingewechselt worden war.

Sevilla, nun mit Frederic Kanoute für den enttäuschenden Argentinier Javier Saviola, beschränkte sich auf Konter. Die größte Chance zum Ausgleich hatte Viduka. Der Australier scheiterte aus kurzer Distanz aber an Palop (52.). Nach Marescas Treffern jedoch war der Willen der Briten endgültig gebrochen. (ms)

So haben sie gespielt:

Middlesbrough: Schwarzer - Parnaby, Riggott, Southgate, Queudrue (70. Yakubu) - Morrison (46. Maccarone), Rochemback, Boateng, Downing - Viduka (86. Cattermole), Hasselbaink. - Trainer: McClaren

Sevilla: Palop - Daniel Alves, Navarro, Escude, David Castedo - Navas, Jose Marti, Maresca, Adriano Correia (86. Puerta) - Luis Fabiano (72. Renato), Saviola (46. Kanoute). - Trainer: Ramos

Schiedsrichter: Herbert Fandel (Kyllburg)

Tore: 0:1 Luis Fabiano (27.), 0:2 Maresca (78.), 0:3 Maresca
(84.), 0:4 Kanoute (89.)

Zuschauer: 31.000

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Rochemback - Alves, Escude