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Selbstmordattentäter tötet etliche Menschen

29. Mai 2009

Zwei Wochen vor der Präsidentenwahl ist der Iran von einem Anschlag erschüttert worden. Laut Medienberichten wurden zwischen 23 und 30 Menschen getötet, als sich ein Attentäter in einer Moschee in die Luft sprengte.

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Anschlagsort (Foto: AP)
Bild: AP

Der Anschlag in der Stadt Sahedan wurde während des Abendgebets verübt, wie der Gouverneur der Provinz Sistan-Belutschistan, Ali Mohammed Asad, am Donnerstag (28.05.2009) mitteilte.

Erste Festnahmen

Mahmud Ahmadinedschad (Foto: AP)
Stellt sich zur Wiederwahl: Präsident AhmadinedschadBild: AP

Mehrere Mitglieder einer "terroristischen Gruppe" seien festgenommen worden, fügte Ali Mohammed Asad hinzu. "Banditen und Terroristen" hätten vor der Präsidentenwahl am 12. Juni die öffentliche Ordnung stören wollen.

Die Zahl der Todesopfer ist unklar. Von offizieller Seite war von 19 Toten die Rede. Eine iranische Nachrichtenagentur sprach dagegen von 30 Toten. Etliche weitere Personen erlitten Verletzungen. Die schiitische Moschee wurde beschädigt. Die Nachrichtenagentur Fars meldete, kurz nach der Explosion hätten Sicherheitskräfte einen zweiten Sprengsatz entdeckt und entschärft.

Wer verübte den Anschlag?

Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. In der Provinz Sistan-Belutschistan, die an Pakistan und Afghanistan grenzt, kommt es allerdings häufiger zu Zusammenstößen zwischen Muslimen sunnitischer und schiitischer Glaubensrichtung. Auch Kämpfe zwischen Sicherheitskräften, Drogenhändlern und Extremisten sind keine Seltenheit.

In dem Gebiet um Sahedan ist eine starke sunnitische Bevölkerungsminderheit beheimatet. Seit einigen Jahren kämpft die sunnitische Dschundallah-Organisation in der Region mit Waffengewalt für mehr Autonomie.

Raum der Amir-el-Momenin-Moschee (Foto: AP)
Ziel des Anschlags: Die von Schiiten besuchte Amir-el-Momenin-Moschee im ostiranischen SahedanBild: AP

Und die iranische Führung setzt bei der Suche nach den Hintermännern offenbar auf alte Feindbilder. In einer offiziellen Mitteilung heißt es, der Attentäter sei von den USA angeheuert worden. (bu/wa/re/rtr/dpa/afp)