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Selbstmordanschlag in Moschee

21. März 2013

Ein Selbstmordattentäter hat sich in einer Moschee in Damaskus in die Luft gesprengt und mindestens 15 Gläubige mit in den Tod gerissen. Unter den Opfern ist auch der regimetreue sunnitische Geistliche al-Buti.

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Blick in die vom einenn Anschlag beschädigte Moschee in Damaskus (Foto:picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Dies meldeten das staatliche syrische Fernsehen und die amtliche Nachrichtenagentur Sana. Der Attentäter habe seine Bombe in der Al-Iman-Moschee im nördlichen Viertel Masraa der Hauptstadt gezündet. Das Fernsehen zeigte Bilder von Verletzten und von Blutlachen auf dem Boden des islamischen Gebetshauses. Die Bombe explodierte während des Abendgebetes, als die Moschee voller Menschen war. Einwohner berichteten, nach dem Anschlag sei in dem Stadtteil Panik ausgebrochen. Der Verkehr sei zusammengebrochen.

Der 83-jährige Geistliche Mohammed Said Ramadan al-Buti war in Syrien durch seine vom Fernsehen übertragenen Freitagspredigten bekannt. Er profilierte sich als Anhänger von Präsident Baschar al-Assad, dessen Gegner er einer seiner Sendungen als "Abschaum" bezeichnete. Den sunnitischen Regimegegnern war al-Buti verhasst.

Der getötete Geistliche Mohammed Said Ramadan al-Buti (Foto:picture alliance/dpa)
Der getötete Geistliche al-ButiBild: picture-alliance/dpa

Assad räumte derweil ein, dass der Bürgerkrieg inzwischen ganz Syrien erfasst habe. Die Agentur Sana veröffentlichte ein Video eines Treffens Assads mit Angehörigen getöteter Schulkinder in Damaskus. Dabei erklärte der Machthaber: "Es gibt im ganzen Land niemanden, der nicht einen Verwandten verloren hat, einen Bruder, den Vater oder die Mutter. ... Aber nichts ist so schlimm wie der Verlust eines Sohnes. Dennoch darf das, was uns widerfährt, uns nicht schwächen."

Die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Grenzregion zu Israel. Die Aufständischen hätten ein Dorf am Rande der Golanhöhen erobert. Bei den Gefechten seien mindestens sieben Menschen getötet worden. Das von Regimegegnern gegründete Nachrichtennetzwerk Scham meldete, die "Freie Syrische Armee" der Aufständischen habe den Standort einer Artilleriebrigade westlich der Stadt Nawa erobert. Die Kämpfer hätten Waffen erbeutet und mehrere Soldaten gefangen genommen.

Die Vereinten Nationen kündigten an, den Berichten über einen angeblichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien nachzugehen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, er sei verpflichtet, einer entsprechenden Aufforderung der Regierung in Damaskus nachzukommen. Das Regime hatte den Rebellen vorgeworfen, bei Kämpfen in der Stadt Aleppo Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Die Aufständischen ihrerseits bezichtigten das Regime des Einsatzes von C-Waffen. Er hoffe, dass die Mission der Vereinten Nationen dazu beitragen werde, "die Sicherheit von Beständen an chemischen Waffen in Syrien zu gewährleisten", sagte Ban. Die Untersuchung werde sobald wie möglich beginnen. Er forderte die beiden Konfliktparteien zur Kooperation auf.

Giftgaseinsatz in Syrien?

wl/det (dpa, ap, afp, rtr)