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Selbstmord im Vergewaltigungsprozess?

11. März 2013

Der mutmaßliche Drahtzieher der Massenvergewaltigung einer 23-jährigen Inderin ist in seiner Gefängniszelle erhängt aufgefunden worden. Der Mann soll den Bus gefahren haben, in dem die Frau schwer misshandelt wurde.

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Ein Polizeiwagen in Neu Dehli mit den fünf Hauptangeklagten (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Hauptverdächtige habe sich in seiner Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Tihar in Neu Delhi mit einer Bettdecke erhängt, sagte ein Gefängnissprecher. Eine Untersuchung zu den Todesumständen sei angeordnet worden, denn er sei zusammen mit drei Insassen unterbracht gewesen, die nichts mit der Vergewaltigung zu tun haben. Insofern solle eine Obduktion klären, ob Fremdeinwirkung vorliegt, so der Sprecher.

Der Mann hatte den Bus gesteuert, in dem am 16. Dezember eine 23-jährige Studentin entführt, vergewaltigt und gefoltert worden war. Die sechs Täter hatten sie anschließend aus dem fahrenden Fahrzeug geworfen. Zwei Wochen später starb die junge Frau in einem Krankenhaus an ihren Verletzungen.

Indien: Mutmaßlicher Vergewaltiger tot

Weil er die Idee zur Tat gehabt haben soll, galt der 33-Jährige als Anführer der sechs Männer, die sich seit Januar vor Gericht verantworten müssen. Allen volljährigen Angeklagten droht die Todesstrafe, ein weiterer mutmaßlicher Täter steht vor einem Jugendgericht.

Indische Studenten demonstrieren nach der tödlichen Vergewaltigung einer 23-jährigen Studentin (Foto: AFP)
Die brutale Tat löste Demonstrationen und Proteste in ganz Indien ausBild: Getty Images

Weltweite Empörung

Die Familie der vergewaltigten Studentin warf den Behörden nachlässige Sicherheitskontrollen vor. Laut dem Nachrichtensender NDTV stehen die volljährigen Angeklagten wegen Selbstmordgefährdung unter Beobachtung.

Die brutale Vergewaltigung hatte weltweit Empörung ausgelöst. In Indien begann eine breite Diskussion über die Sicherheit von Frauen in der Öffentlichkeit. Nach der Tat wurden mehrere Schnellgerichte eingesetzt, die sich ausschließlich mit Gewalttaten gegen Frauen befassen. Auch im Ausland fanden der Fall und die folgenden Proteste große Beachtung.

GD/as (afp, dpa, ap, rtr)