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Seesterne und Stürme bedrohen Korallen

Fabian Schmidt2. Oktober 2012

Australien hat die Hälfte seiner Korallen verloren, sagt eine neue Studie. Was für die Korallenriffe besonders gefährlich ist, zeigt die Webdokumentation "Namatis Welt" am Beispiel der Pazifikinsel Vanuatu.

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Luftaufnahme des Great Barrier Riffs vor der Küste Australiens (Foto: Great Barrier Reef Marine Park Authority dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++)
Bild: picture-alliance/dpa

Wie schwer das Korallensterben im Südpazifik das weltgrößte Korallenriff, das Great Barrier Reef im Osten Australiens, erfasst hat, beleuchtet eine Studie, die Forscher der Universität von Wollongong in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht haben. Demnach sind in den letzten 27 Jahren etwa die Hälfte aller australischen Korallen abgestorben.

Das verblüffende dabei: Nicht der Klimawandel und die damit verbundene, für Korallen tödliche Erwärmung und Übersäuerung der Meere ist der Hauptgrund des Massensterbens, sondern Stürme und ein Seestern, der sich besonders aggressiv ausbreitet: Die Dornenkrone. Der Seestern frisst die Korallenriffe regelrecht leer. Besonders gut ausbreiten konnte er sich, weil der Eintrag von Nährstoffen, vor allem aus der Landwirtschaft, in die Meere während der letzten Jahrzehnte deutlich zugenommen hat.

Bunte Schwämme auf einem Korallenblock (Foto: (c) dpa - Bildfunk)
Hier ist die Welt der Korallen noch in OrdnungBild: picture-alliance/dpa

Überdüngung nährt Fressfeinde

Die Dornenkrone ist somit der Hauptfeind der Korallen. Die australischen Forscher machen sie für etwa die Hälfte der Verluste verantwortlich. Mehr als ein Drittel schreiben sie Sturmschäden zu, die mechanisch die Riffe beschädigen. An dritter Stelle steht der Klimawandel und die Übersäuerung der Meere. Denn CO2 verbindet sich mit Wasser zu Kohlensäure. Die dadurch ausgelöste Korallenbleiche sei zu etwa 18 Prozent für die Verluste verantwortlich. Sie war besonders in den Jahren 1998 und 2002 verheerend.

Das Korallensterben ist aber nicht unumkehrbar: Der Chef des Australischen Instituts für Meereskunde, John Gunn, schätzt, dass sich die Korallen über viele Jahrzehnte wieder erholen könnten, wenn es gelänge, die Einleitung von Abwässern zu stoppen.

Die Welt aus Sicht der Koralle

Mehr über die Sorgen und Hoffnungen der Korallen aus ihrer Sicht erfahren Sie in der Deutsche Welle - Webdokumentation "Namatis Welt – Träume und Ängste einer kleinen Koralle im Südpazifik". Die multimediale Geschichte von Joachim Eggers entführt den Nutzer in die Unterwasserwelt vor der Küste der Insel Pele im Pazifikstaat Vanuatu. Lernen Sie auf spielerische Weise die Bedrohung der Unterwasserwelt durch Überdüngung und Übersäuerung kennen.