Jamaika im Gold-Cup-Finale
23. Juli 2015
Wer hätte das gedacht? Winfried Schäfer steht mit Jamaika nach einem überraschenden Sieg über Gastgeber und Turnierfavorit USA im Finale des Gold Cups. Beim Duell der deutschen Trainer Schäfer und Jürgen Klinsmann auf US-amerikanischer Seite setzten sich die Jamaikaner in Atlanta mit 2:1 (2:0) durch. Darren Mattocks (31.) und Giles Barnes (36.) sorgten mit einem Doppelschlag für Jamaikas Halbzeitführung. Mattocks zirkelte eine Kopfball-Bogenlampe mit Hilfe beider Innenpfosten ins Tor, Barnes traf per Freistoß, nachdem US-Torwart Brad Guzan den Ball erst außerhalb des Strafraums abgeworfen hatte. Titelverteidiger USA gelang trotz bester Chancen nur noch der Anschlusstreffer durch Michael Bradley (48.). Bei seiner ersten Finalteilnahme in der Meisterschaft von Nord- und Mittelamerika treffen die "Reggae-Boyz" am Sonntag in Philadelphia auf Mexiko.
"Natürlich ist die Mannschaft enttäuscht. Die Fans sind enttäuscht", sagte Klinsmann anschließend. Schäfer will dagegen nun den Titel: "Es wird nicht gefeiert, denn wir haben noch ein wichtiges Spiel zu spielen - das Finale am Sonntag gegen Mexiko", sagte Schäfer im Interview mit dem TV-Sender Sky Sport News HD und ordnete den Sieg seiner Mannschaft folgendermaßen ein: "Wenn sie wissen, wie die Stadien und Trainingsplätze auf Jamaika aussehen. Dort gibt vielleicht einen einzigen Platz, auf dem man vernünftig trainieren kann. Klinsi lebt dagegen in einem Fußballparadies. Wir arbeiten daher auf Jamaika viel mit Psychologie und setzen auf Team-Spirit. Ich bin so stolz auf meine Mannschaft, das kann man sich nicht vorstellen."
Panama fühlt sich benachteiligt
Im zweiten Halbfinale schlugen die Mexikaner Panama mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung. Roman Torres brachte den nach einer Roten Karte dezimierten Finalisten von 2013 in Führung (57.). Andres Guardado glich mit einem umstrittenen Handelfmeter nach zehnminütiger Unterbrechung spät aus (90.+10). Per Foulelfmeter sorgte Guardado auch für den Siegtreffer (105.+1). Während die Partie noch lief und nach dem Spiel sorgten die Entscheidungen des Schiedsrichters für wilde und wütende Proteste der Panamaer. Nach dem Abpfiff bestürmten sie den Referee, der den Platz schließlich nur umringt von Sicherheitsleuten verlassen konnte.
asz/ck (dpa, sid)