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Schweres Erdbeben erschüttert Haiti

13. Januar 2010

Nach einem Erdbeben der Stärke 7,0 stürzten in dem Karibikstaat zahlreiche Häuser ein. Es wird befürchtet, dass zahlreiche Menschen starben oder verletzt wurden. Die USA haben inzwischen Hilfe angeboten.

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Ein zerstörtes Gebäude in Port-au-Prince nach dem Erdbeben der Stärke 7,0 in Haiti. (Foto: AP)
Zahlreiche Häuser stürzten einBild: AP

Das Beben ereignete sich am Dienstag (12.01.2010) um 16.53 Uhr Ortszeit. In der Hauptstadt Port-au-Prince stürzten mehrere Gebäude ein oder wurden beschädigt, darunter auch der Präsidentenpalast. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation berichtete, die Straßen seien mit Trümmern übersät und unpassierbar. Anwohner versuchten panisch, Verschüttete aus den Trümmern zu befreien. Eingeschlossene riefen verzweifelt um Hilfe. Nach Angaben der US-Botschaft in Haiti brachen in Port-au-Prince die Telefonverbindungen zusammen.

Hilfsangebot aus den USA

Die USA rechnen mit zahlreichen Toten und haben inzwischen ihre Hilfe angeboten. Präsident Barack Obama sagte, seine Gedanken und Gebete seien bei den Menschen in Haiti. US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, die USA würden zivile und militärische Hilfe bereitstellen. Rund 70 Rettungskräfte mit Suchhunden aus den USA sollen bei der Suche nach Opfern helfen. Die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank stellte als Soforthilfe 200.000 Dollar zur Verfügung, um die Menschen mit Wasser, Lebensmitteln, Arznei und Zelten zu versorgen.

Kurzfristige Tsunami-Warnung

Karte von Haiti (Foto: AP)
16 Kilometer westlich von Port-au-Prince lag das EpizentrumBild: AP

Das Epizentrum des Bebens lag nach Angaben des geologischen Instituts der USA etwa 16 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince in zehn Kilometer Tiefe.

Nach dem Hauptbeben wurde Haiti von mindestens zwei weiteren Erdstößen erschüttert, die nach US-Angaben die Stärke 5,9 und 5,5 hatten. Das US-Tsunami-Zentrum löste Alarm für fast alle Karibikstaaten aus, besondere Aufmerksamkeit galt dabei Haiti, Kuba, den Bahamas und der Dominikanischen Republik. Die Warnung wurde aber inzwischen aufgehoben.

Politische Instabilität

Drei brasilianische UN-Soldaten neben einer Haitianerin, die einen großen Korb auf dem Kopf trägt (Foto: AP)
Seit 2004 sind UN-Friedenstruppen auf HaitiBild: AP

Haiti ist der ärmste Staat in der westlichen Hemisphäre. In dem Land sind seit 2004 UN-Friedenstruppen im Einsatz. Die Einheit setzt sich aus rund 7000 Soldaten aus 18 Ländern zusammen. Es ist vor allem die politische Instabilität, die das Land nicht zur Ruhe kommen lässt.

Nur ein Jahr nach ihrem Amtsantritt wurde Ende Oktober die Ministerpräsidentin des Karibikstaates, Michelle Pierre-Louis, vom Senat per Misstrauensvotum abgesetzt. Die populäre Regierungschefin stürzte über Korruptionsvorwürfe, wenngleich politische Beobachter auch von einer politischen Intrige gegen die erste Dame des Landes sprachen.

Autorin: Sabine Faber (dpa, rtr, afp, kna)

Redaktion: Gerhard M Friese