Schwere Vorwürfe gegen mexikanische Soldaten
21. Juli 2015Nach dem Verschwinden von sieben jungen Tagelöhnern im Norden Mexikos wird gegen Soldaten in der Region ermittelt. Es gebe Hinweise auf eine Verwicklung von Militärangehörigen in den Fall, teilte das Verteidigungsministerium mit. Laut einem Bericht der Zeitung "El Universal" wurden ein Offizier und drei Soldaten festgenommen.
Die Landarbeiter waren am 7. Juli in der Ortschaft Calera im Bundesstaat Zacatecas verschwunden. Wenig später wurden in der Nähe sieben Leichen mit Folterspuren und Schussverletzungen im Genick entdeckt. Derzeit wird geprüft, ob es sich bei den Toten um die vermissten Arbeiter handelt.
Internationale Aufmerksamkeit
Im Bundesstaat Guerrero waren im vergangenen Jahr 43 Studenten von der Polizei entführt und der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" übergeben worden. Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Leute getötet und ihre Leichen verbrannt zu haben.
Im Mai dieses Jahres wurden erneut zahlreiche Menschen in Guerrero verschleppt, nachdem Mitglieder einer Bürgerwehr den Ort Chilapa unter ihre Kontrolle gebracht hatten.
Todesdrohungen und Folter
Mexiko gilt als eines der gewalttätigsten Länder weltweit. Zur Bekämpfung der Drogenkartelle sind in dem lateinamerikanischen Land bis zu 45.000 Soldaten im Einsatz.
Das Militär wird immer wieder für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht. Laut Amnesty International setzen die Sicherheitskräfte Foltertechniken wie Schläge, Todesdrohungen, sexuelle Gewalt, Elektroschocks und simuliertes Ersticken ein. Die meisten Verbrechen werden niemals aufgeklärt.
jj/qu (dpa, afp)