Schwere Unwetter in Österreich und italien
6. August 2017Besonders betroffen waren Orte im Salzburger Land. Sintflutartiger Regen in der Nacht auf Sonntag hat das Großarltal von der Umwelt abgeschnitten. Die Straße aus dem Tal in St. Johann im Pongau musste gesperrt werden. Dort war eine Mure abgegangen, die ganze Fahrzeuge mit sich riss. Die Straßen wurden zum Teil bis zu zwei Meter hoch mit Geröll und Schlamm bedeckt. Zwei Menschen wurden im Auto von der Mure eingeschlossen. Sie blieben unverletzt. Erst am Morgen konnte eine Fahrspur der Straße wieder freigegeben werden.
Die Feuerwehr musste zu rund 100 Einsätzen im Gebiet des Salzburger Lungau, Pongau und Pinzgau ausrücken. Auch Obertauern war nach Schlamm- und Gerölllawinen nicht mehr auf dem Straßenweg zu erreichen. Aus dem Großarltal mussten wegen medizinischer Notfälle mehrere Menschen per Hubschrauber oder mit einem Lastwagen aus dem Tal gebracht werden. Die Gäste eines Hotels wurden wegen Überflutungsgefahr in die oberen Geschosse des Gebäudes gebracht. Viele Urlauber, darunter Deutsche, flüchteten in zwei Notfalllager.
Die Großarler Ache war an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Rund 50 Personen mussten geborgen werden, die mit ihren Fahrzeugen eingeschlossen waren. Starkregen und Hagel zogen nachts auch über die Steiermark. Die Hagelversicherung schätzte den Schaden für die steirische Landwirtschaft auf eine Million Euro. Auch in Tirol waren die Einsatzkräfte wegen Vermurungen, abgerutschter Hänge und überfluteter Keller im Großeinsatz.
Gefahr in den Bergen
In Norditalien sind am Wochenende bei schweren Unwettern mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Wie die Feuerwehr mitteilte, starb bereits am Samstag eine Frau im Dolomiten-Ort Cortina d'Ampezzo, weil Geröllmassen ihr Auto verschütteten. Auf dem Berg Marmolata, ebenfalls in den Dolomiten, wurde nach Berichten der Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag ein Mann von einem Blitz erschlagen. In der Region Friaul wurde demnach vermutlich ein belgischer Tourist von einem Baum in seinem Zelt getötet. In der Lombardei sei eine Frau gestorben, weil sie auf einem nassen Wanderweg abgestürzt sei. Die Berg- und Höhlenrettung bestätigte 64 Einsätze, an denen 740 Kräfte beteiligt gewesen seien. Sie rief die Menschen auf, die Unwetterwarnungen ernst zu nehmen.
uh/ust/rb (dpa, facebook.com/soccorsoalpinocnsas)